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  • 19.7.2019

Was fehlt …

… Heimat für Wisente

Die einzige freilebende Wisent-Herde in Deutschland bringt seit Jahren Waldbauern im nordrhein-westfälischen Rothaargebirge gegen sich auf. Nun könnte Bewegung in den festgefahrenen Streit kommen. Am Freitag (10.00 Uhr) trafen Artenschützer und Waldbesitzer vor dem Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe aufeinander. Der bestätigte den Waldbesitzer darin, dass der Artenschutzverein die Schäden an seinen Bäumen ersetzen muss. Die Karlsruher Richter halten es laut ihrem am Freitag gefällten Urteil aber auch für möglich, dass er die ausgesetzten Rinder dennoch auf seinem Land dulden muss. Darüber muss nun das Oberlandesgericht Hamm entscheiden. Die 2013 bei Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein) ausgewilderten Tiere haben inzwischen ihr Revier deutlich ausgeweitet. Den Forstwirten sind sie ein Dorn im Auge, weil sie den Buchen die Rinde abfressen. Eine Entschädigung reicht ihnen nicht. Sie klagen, weil sie die Wisente gar nicht auf ihrem Grund haben wollen. Entspannung soll eigentlich ein im März ausgehandelter Kompromiss bringen. Er sieht vor, dass die Wisente auf einem umzäunten Gebiet leben sollen, bis über das Schicksal der Herde entschieden ist. Darauf wollen sich die klagenden Waldbauern aber nicht verlassen. Die größten Landsäuger Europas waren in Deutschland lange ausgerottet. Das Projekt sollte die Wisente wieder heimisch machen. (dpa/lnw/afp)