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Caspar knöpft sich Google vor

Auf Druck des Datenschützers stoppt der Konzern die Auswertung von Sprachassistenten europaweit

Google stoppt in Europa die Praxis, Aufnahmen aus seinen vernetzten Lautsprechern auch von Menschen auswerten zu lassen. Der Internetkonzern reagiert damit auf einen Vorstoß des Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar. Der Stopp gilt in der gesamten EU zunächst für drei Monate, wie der Datenschützer am Donnerstag mitteilte.

Caspar leitete ein Verwaltungsverfahren gegen den Internetkonzern ein, um das Anhören der Mitschnitte durch Google-Mitarbeiter oder Dienstleister zu untersagen. Drei Monate sind die Frist, für die er maximal eingreifen kann, denn grundsätzlich zuständig ist für Google in Europa die irische Datenschutzbehörde. Der Hamburger Datenschützer ist in Deutschland für Google zuständig, da das Unternehmen hier seine deutsche Niederlassung hat. Caspar regte ähnliche Maßnahmen auch gegen andere Sprachassistenten wie Amazons Alexa und Apples Siri an.

In den vergangenen Monaten war bekanntgeworden, dass Amazon, Google und Apple bei ihren Sprachassistenten einen Teil der Aufnahmen auch von Menschen auswerten lassen, um die Genauigkeit der Sprach­erkennung zu verbessern. Sie betonen, dass die Fragmente anonymisiert werden. Der Finanzdienst Bloomberg hatte aber berichtet, dass Amazon-Dienstleister zum Teil auch die Seriennummern der Geräte und den Vornamen des Nutzers angezeigt bekämen.

Caspar verwies auf die vor einigen Wochen bekanntgewordenen Mitschnitte von Google-Home-Aufnahmen aus den Niederlanden. Dort ließen sich den aufgezeichneten Gesprächen teils sensible Informationen aus der Intimsphäre der Betroffenen entnehmen. Caspar habe „erhebliche Zweifel“, dass der Google Assistant die Vorgaben der EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) erfülle. (dpa)

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