das portrait: „Tatort“-Star Florence Kasumba spricht die Hyäne im „König der Löwen“
Seite an Seite mit US-Popstar Beyoncé, Rapper und Schauspieler Donald Glover und dem Komiker Seth Rogen stand die deutsche Schauspielerin Florence Kasumba am vergangenen Dienstag auf der Bühne des Dolby Theatre in Los Angeles. Anlass war die Weltpremiere des Films „The Lion King“ von Jon Favreau. Der Disney-Zeichentrickfilm von 1994 kommt nämlich nächste Woche als computeranimierte Neuverfilmung in die Kinos. Dafür verleihen größtenteils US-amerikanische Megastars den Tieren ihre Stimme – unter ihnen auch die in Essen aufgewachsene Florence Kasumba.
Die 42-jährige Schauspielerin übernimmt die Synchronisation der gemeinen Hyäne Shenzi. Unfreundlich, fies und hinterhältig sind die Attribute des Tieres, gemeinsam mit anderen Artgenossen ist sie die Lakaiin des grausamen Löwen Scar (gesprochen von Chiwetel Ejiofor). Wer Kasumba einmal getroffen oder in einem Interview gesehen hat, weiß, sie ist das genaue Gegenteil einer gemeinen Hyänin. Immer am Lachen, freundlich und offen geht sie mit ihren Mitmenschen um. Doch dass sie sich als Schauspielerin auch viele andere Attribute aneignen kann, hat sie schon viele Male unter Beweis gestellt.
So spielt sie seit 2018 an der Seite von Maria Furtwängler die Ermittlerin Anaïs Schmitz und ist damit die erste schwarze „Tatort“-Kommissarin in Deutschland. Doch bevor auch die deutsche Fernsehlandschaft sie nicht nur für Neben-, sondern auch für hochrangige Rollen engagierte, musste erst Hollywood sie entdecken.
Als Musicaldarstellerin in „Hair“, „Jesus Christ Superstar“ oder in „König der Löwen“ – auch damals verkörperte sie schon die Hyäne Shenzi – begann ihre Karriere. 2016 kam dann der Durchbruch für Kasumba. Mit Rollen in den US-Blockbustern „Avengers: Infinity War“, „Wonder Woman“ und „Black Panther“ erlangte sie internationalen Erfolg. Darauf folgte eine Rolle in der deutschen Serie „Deutschland 83“ und eben ein Engagement bei Deutschlands beliebtester Krimi-Reihe.
Das Remake von „Der König der Löwen“, kommt am 18. Juli in die deutschen Kinos (in den USA einen Tag später), und wird jetzt schon von vielen sehnsüchtig erwartet. Obwohl die Geschichte vom jungen Löwen Simba nun wirklich jedem bekannt sein dürfte, ist jedes Detail, das über die Neuverfilmung bekannt wird, eine Nachricht wert. Von den Zuschauer*innen der Premiere bekommt der Film jetzt schon durchweg positives Feedback. Neben den visuellen Effekten und der Musik (Beyoncé singt mit „Spirit“ den Titelsong des Films), werden auch immer wieder die Sprecher*innen gelobt.
Für Florence Kasumba ist „The Lion King“ ein weiterer wichtiger Schritt in ihrer Karriere. Vielleicht bekommt sie dann auch in der deutschen Fernsehlandschaft, von der sie hofft, dass sie endlich diverser wird, einmal ihre Traumrolle.
Im Gespräch mit der taz sagte sie im vergangenen Jahr: „Ich hätte gern mal ’ne stinknormale Rolle. Also die Apothekerin im Dorf, die Erzieherin oder die Nachbarin. Rollen aus dem Alltag eben.“ Carolina Schwarz
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