: Vom Wunsch zum Glückwunsch
LGBT-KINO Ganz im Zeichen des Jubiläums: Am Dienstag beginnen zum zwanzigsten Mal die Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg
Noch gänzlich unerforscht war 1989 das Thema des autonomen Seminars, in dessen Verlauf sich jener Wunsch entwickelte, aus dem das Festival entstanden ist: „Homosexualität und Film“. Schließlich gab es kaum Gelegenheit, die entsprechenden Filme auch im Kino zu sehen – geschweige denn eine Möglichkeit, jene „anderen und realistischeren Bilder von Lesben und Schwulen“ auf Hamburger Filmleinwände zu bringen, die sich die Forschenden wünschten.
Aus dem Wunsch der SeminarteilnehmerInnen ist in den letzten 20 Jahren eines der größten queeren Filmfestivals Europas geworden: über 14.000 BesucherInnen haben die Festivalwoche im letzten Jahr zum Filmsehen, Diskutieren und Feiern genutzt. Dass es dieses Jahr nicht weniger werden, dafür sorgt schon das umfangreiche Programm im Jubiläumsjahr. Knapp 130 Filme sind in Metropolis, B-Movie und Passage zu sehen.
Dabei steht das Festival ganz im Zeichen des Erreichten und gönnt sich einen Rückblick: ein Kurzfilmprogramm vereint die Klassiker des Festivals, außerdem werden noch einmal vier Langfilme aus der Anfangszeit der Lesbisch Schwulen Filmtage präsentiert. Im Café Gnosa ist eine Ausstellung mit Fotos vom Festivalkenner Rüdiger Trautsch zu sehen, dessen Bilder die besondere Atmosphäre der Filmtage der letzten Jahre eingefangen haben. Das Buch „Bildschön. 20 Jahre Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg“ schließlich widmet sich großformatig und reich bebildert dem queeren Film und der Geschichte des Festivals.
Eröffnet werden die Filmtage am Dienstagabend mit einer Gala, durch die wieder Didine van der Platenvlotbrug und Blessless Mahoney führen werden, und der schwedischen Komödie „Patrik 1.5“ über die schwule Sehnsucht nach einem Spießerleben mit Haus, Garten, Hund – und Kind. Göran und Sven erwarten die Ankunft ihres Adoptivsohns: Patrik, 1,5 Jahre. Statt eines Babys schneit ihnen aber ein vorbestrafter Teenager ins Haus: Patrik, 15 Jahre. MATT
■ Di, 20. 10 bis So, 25. 10. unter anderem in Metropolis, Passage und B-Movie. Infos und das Programm gibt es unter www.lsf-hamburg.de