: Der Blick auf die Fossilen
Die Internationale Energieagentur steht immer wieder in der Kritik
Die IEA wurde nach dem ersten Ölschock gegründet, um den Industrieländern Informationen und Prognosen über die Entwicklung der Energie weltweit zu liefern. Lange konzentrierte sich die IEA mit Sitz in Paris auf Analysen zur Entwicklung von Öl, Gas, Atom und Kohle in ihren inzwischen 30 Mitgliedstaaten. Jedes Jahr gibt sie den „World Energy Outlook“ (WEO) heraus, der als Bibel der Energiepolitik gilt und vielen Regierungen und Unternehmen als Richtschnur für ihre energiepolitischen Entscheidungen dient.
Bis vor Kurzem unterschätzte die IEA das rasante Wachstum der erneuerbaren Energien, ihre Prognosen lagen lange Zeit deutlich unter den realen Zuwächsen. Diese Unzufriedenheit führte 2009 zur Gründung der Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) mit Sitz in Abu Dhabi. Unter dem Druck der Klimadebatte ist die IEA allerdings in den letzten Jahren von der Konzentration auf fossile Brennstoffe abgerückt und veröffentlicht immer wieder deutliche Warnungen vor den steigenden CO2-Emissionen.
Erst vor wenigen Wochen geriet die IEA wieder in die Kritik: Ein offener Brief von Investoren, Klimawissenschaftlern und Firmen wirft ihr vor, bei ihren Szenarien immer noch die Dynamik der Erneuerbaren zu unterschätzen und ihre Szenarien zu wenig darauf auszurichten, den Klimawandel auf 1,5 Grad zu begrenzen. Bernhard Pötter
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