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taz🐾sachenVrouw Harriet in Holland

Goedkoop? Günstig? Ach was: Geschenkt! Denn die schönste Mini-Schiffspassage weltweit ist gratis. Ich nehme sie täglich, direkt vom Bahnhof Amsterdam Centraal nach Noord. Die IJ-Fähre tuckert rund um die Uhr durch das mäandernde Binnengewässer. In gefühlt einer Minute ist rübergemacht – Mobilität vom Feinsten – alles außer Autos willkommen.

Im Rahmen eines Jour­na­lis­t*innenaustauschs der IJP bin ich momentan als taz-Abgesandte in der niederländischen Hauptstadt. Werken tue ich mit der Tageszeitung de Verdieping Trouw. Die stellt gerade um auf digital first: Online- und Print­inhalte werden gemeinsam gedacht, neue Organisationsmodelle ähnlich wie in der taz erprobt. So richtig Zeit hat da niemand, sich noch um eine bekloppt neugierige, holländisch radebrechende Journalistin zu kümmern – außer in der Den Haager Parlamentsredaktion.

Darüber hinaus hat sich das einst oft negative niederländische Deutschlandbild, weshalb dieser Austausch der IJP vor jetzt 25 Jahren initiiert wurde, mittlerweile in ein gefühlt freundliches Desinteresse an Duitsland verwandelt. Die Niederlande finden andere Nationen schlicht spannender, warum auch nicht. Ich sehe dieses 17-Millionen-Einwohner-Land, das man in drei, vier Stunden per Zug durchreist, erfrischend paradox. Beispiel: Dank eines perfekten Radwegsystems, egal ob Stadt oder Land, spielen Autos die zweite Geige. Und gleichzeitig geriert man noch extrem Plastikmüll, benutzt allerorten Einweggeschirr. Verstehe einer diese pragmatisch-herzliche Nation. Harriet Wolff

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