: Reif fürs Museum
Seit Jahren setzt sich das Kölner Dokumentationszentrum über Migration in Deutschland, DOMiD, für ein Migrationsmuseum ein. Nun kommt es mit dem Projekt „Meinwanderungsland“ nach Berlin
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Von Alke Wierth
Zum Auftakt des Projekts gibt es am 29. April eine Diskussionsrunde im Kreuzberger Südblock am Kottbusser Tor, das Thema lautet „Gemeinsame Kämpfe, getrennte Erinnerung? Solidarität im (post-)kolonialen und (post-)migrantischen Gedächtnis“.
Am 30. April öffnet im U-Bahnhof Gesundbrunnen eine Ausstellungs- und Erzählplattform, die Migration auch musikalisch dokumentiert und auffordert, Geschichten eigener Erfahrung mit Migration zu erzählen.
Am 1. Mai ist die Plattform auf dem DGB-Fest zum Tag der Arbeit am Brandenburger Tor zu Gast. (akw)
Alle Infos und Termine unter www.meinwanderungsland.de/termine
Seit es Menschen gibt, prägt deren Mobilität das Gesicht der Erde. Seit es in der alten Bundesrepublik „Gastarbeiter“ gab, gibt es Auberginen und Zucchini, Döner, Tzatziki und Ćevapčići – und die Angst der Eingeborenen vor dem Aussterben der „eigenen“ Kultur.
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Was es jedoch bis heute in Deutschland nicht gibt, ist ein Museum, das diese Geschichte dokumentiert: die Geschichte Deutschlands als Einwanderungsland und die – auch persönlichen – Geschichten der Veränderung, die damit einhergehen.
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Ein solches Museum zu errichten hat sich der Verein DOMiD zum Ziel gesetzt. Das Dokumentationszentrum über Migration in Deutschland, gegründet 1990 in Köln von Migrant*innen selbst, sammelt seither nicht nur Zeugnisse der Migration nach Deutschland. Es präsentiert diese und seine Vorschläge für die Gestaltung eines Migrationsmuseums auch auf vielfältige Art und Weise im Internet, was man sich auf der Webseite virtuelles-migrationsmuseum.org ansehen kann.
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Nun geht DOMiD mit dem Projekt „Meinwanderungsland“ auf Deutschlandtournee. Mit einer Ausstellung von Objekten aus dem geplanten Museum, Bildungsangeboten zu Migration wie Stadtspaziergängen und Workshops sowie vielfältigen Möglichkeiten, sich mit eigenen Migrationserfahrungen einzubringen, soll um Wertschätzung für die Selbstverständlichkeit von Migration und die Leistung von Migrant*innen geworben werden. Und für die Idee eines Migrationsmuseums.
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