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Verhaftung nach Bombendrohung

Ein Mann aus Schleswig-Holstein soll bundesweit Behörden und PolitikerInnen bedroht haben

Im Fall der bundesweit verschickten Mails mit Bombendrohungen und rechtsextremistischen Inhalten ist Haftbefehl gegen einen Tatverdächtigen aus Schleswig-Holstein vollstreckt worden. Das Amtsgericht Elmshorn hat den Haftbefehl erlassen. Eine Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Berlin erklärte, der Mann sei in Untersuchungshaft.

Bei der Auswertung des bei der Durchsuchung gefundenen Schriftmaterials seien Indizien gefunden worden, dass er „sich möglicherweise kundig gemacht hat, wie man eine Bombe baut“. Das könnte in Zusammenhang mit einer geplanten „schweren staatsgefährdenden Gewalttat“ stehen. Nach dem bisherigen Stand hat er offenbar allein gehandelt.

Kriminalpolizisten aus Berlin und Schleswig-Holstein hatten die Wohnung des Verdächtigen in Schleswig-Holstein durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Es gehe um mehr als 200 Mails, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Die Mails, die seit April 2018 verschickt wurden, seien unter anderem mit „Nationalsozialistische Offensive“ unterzeichnet gewesen. Sie gingen an Behörden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Brandenburg. Gedroht wurde mit Bomben, aber auch mit Exekutionen auf offener Straße. Mehrfach evakuierte die Polizei Bahnhöfe, Rathäuser, ein Finanzamt und auch einen Kindergarten. Sprengkörper wurden aber nicht gefunden.

Weder das Alter noch die Staatsangehörigkeit des Verdächtigen wurden mitgeteilt. Nach Informationen des NDR soll der Mann Anfang 30 sein und die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Er soll der Polizei oder dem Verfassungsschutz bereits einschlägig bekannt und psychisch labil sein. (dpa)

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