: Merkels Schwestern
Ostdeutsche Frauen sind häufiger in Führungspositionen als Männer
Knapp 30 Jahre nach dem Mauerfall haben es deutlich mehr ostdeutsche Frauen als ostdeutsche Männer in Führungspositionen in Politik und Wirtschaft geschafft. Auch im Vergleich mit ihren Geschlechtsgenossinnen aus dem Westen schneiden die Frauen aus der ehemaligen DDR erfolgreicher ab. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Erhebung des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR), des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) und der Universität Leipzig, die am Dienstag veröffentlicht wurden.
Als „ostdeutsch“ wurde demnach klassifiziert, wer in der DDR geboren wurde oder bis 1990 den größten Teil seines Lebens dort verbracht hat. Die Erhebung kommt zu dem Ergebnis, dass Ostdeutsche in Führungspositionen im 30. Jahr nach der Wende zwar immer noch stark unterrepräsentiert sind. Dort, wo sie es nach oben geschafft haben, handle es sich jedoch überproportional häufig um Frauen. Demnach haben von den 193 Vorstandsmitgliedern der 30 DAX-Konzerne nur vier einen ostdeutschen Hintergrund, jedoch sind drei von ihnen Frauen. Unter den westdeutschen Vorständen liegt der Frauenanteil demgegenüber bei nur zehn Prozent. Von den insgesamt 109 Personen an den Spitzen der 100 umsatzstärksten Unternehmen in Westdeutschland sind laut der Erhebung nur zwei Frauen, darunter keine aus Ostdeutschland.
Den deutschen Bundesregierungen gehörten seit der Wiedervereinigung mit insgesamt 17 bislang nur sehr wenige Ostdeutsche an. Jedoch waren mit zwölf überdurchschnittlich viele davon weiblich. Die prominenteste unter ihnen ist die in der DDR aufgewachsene Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). (epd)
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