: Berühmtes Einzelhaar
Rainer Langhans gilt als Sprachführer und Symbolfigur der deutschen Achtundsechziger-Bewegung, auch wegen seiner auffallenden wallenden gelockten Mähne.
Im Jahr 2018 haben die Künstler Evelyn Möcking und Daniel Nehring der Ikone Langhans ein Denkmal gesetzt. Sie haben ein goldbedampftes Schamhaar von ihm, elegant gekräuselt, auf einer winzigen Stele drapiert. Damit gewannen sie den ersten Preis des Kunstvereins Ahlen in Westfalen und ein Preisgeld in Höhe von sinnigen 1.968 Euro. Die Arbeit, hieß es, reflektiere auf unkonventionelle Weise den Mythos der sexuellen Befreiung. „Das Politsakrale“ habe bei der „profanierenden Suche nach einem aufgeladenen Mythos“ geholfen.
Das Künstlerpaar meinte über das Artefakt: „Durch die Goldeinfassung und auratische Aufladung des Objekt erinnert der Prozess an Konservierung oder Transformation, vor allem aber an Sakralisierung.“ Angeblich ist das Haar tatsächlich ein Original aus der Leistengegend des Ex-Kommunarden, von ihm bei einem Besuch des Künstlerpaares zur Verfügung gestellt. Allerdings: Kann das wirklich sein, in dieser stattlichen Länge? Welche Urwälder verbergen sich unter Langhans’ weißen Gewändern? Muss die sexuelle Revolution neu gedacht werden, und wie? Das Werk heißt passenderweise „Searching for the Revolution“. Bernd Müllender
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen