piwik no script img

Walle wird Baustelle des Jahres

Das Bauressort erklärt seine Bemühungen, die vielen Bremer Baustellen zu koordinieren – jedes Jahr sind es rund 1.200 im Stadtgebiet. 2019 ist vor allem der Bremer Westen dran

Die „Haferflocken-kreuzung“ soll voll gesperrt werden – dann ist in Huchting der Teufel los

VonKlaus Wolschner

Über Bremer Baustellen und die dadurch entstehende Verkehrshindernisse im laufenden Jahr hat der Verkehrssenator am gestrigen Donnerstag die zuständige Deputation und die Öffentlichkeit informiert.

Das Problemkind 2019 wird der Bremer Westen sein. „Wir achten darauf, dass man aus Walle rein- und rausfahren kann“, sagte Staatsrat Ronny Meyer. Die Baustellen-Meldungen laufen bei seiner Mitarbeiterin Gabriele Schulenburg zusammen, und die räumte ein, dass es fast jeden Tag Neuigkeiten gebe, die die Lage verändern könnten.

Rund ein Drittel der Baustellen sind bisher bei ihr im Prinzip so „angemeldet“, dass sie mit den Bauträgern über Zeitfenster reden kann – der Rest kommt mehr oder weniger überraschend. Nicht nur das Amt für Straßenbau und Verkehr (ASV), auch die BSAG, Hansewasser oder andere Bauträger wollen ihr Bauprojekte bevorzugt dann durchführen, wenn sie Baufirmen möglichst preiswert bekommen können. Ga­briele Schulenburg muss darauf achten, dass nicht Ausweichstrecken gleichzeitig „in Bau“ sind und dass bestimmte Maßnahmen in den Schulferien stattfinden, wenn das Verkehrsaufkommen geringer ist. Aber mehr als den Bauträgern gut zuzureden und sich abzustimmen, kann sie auch nicht.

Niedersachsen etwa teilt seine Bauprojekte als vollendete Tatsachen mit: Die „Haferflockenkreuzung“ soll im Juli voll gesperrt werden – dann ist in Huchting der Teufel los, „Umleitung ca. 40 Kilometer“ hat das niedersächsische Straßenbauamt in den Plan geschrieben. Das findet Schulenberg „wirklich nicht so nett“.

In Bremen ist es der Umbau der Discomeile inklusive Gewoba-Baustelle, der die Gemüter bewegt. Und im Westen sind Baumaßnahmen auf der Waller Heerstraße, der Findorff-Straße, der Daniel-von-Bühren-Straße („zeitweise Vollsperrung“ im April) und dem Osterfeuerberger Ring in Planung.

Der Süden kommt später auch noch dran. Losgehen soll es im Dezember mit dem vierspurigen Ausbau der Habenhauser Brückenstraße und der Fahrbahnsanierung von Kornstraße und Kirchweg – als Ausweichstraßen für den Fall, dass der Autobahnzubringer-Trog in Huckelriede gesperrt wird für den Weiterbau der A 281. Geht dann in der Neustadt gar nichts mehr? „Doch, Straßenbahn“, sagt Meyer, der selbst dort wohnt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen