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Wirtschaftsstimmung passt sich dem Wetter an

Richtig alarmierend ist die Nachricht noch nicht. Aber die Bundesregierung macht schon mal deutlich, dass das laufende Jahr für die Wirtschaft nicht ganz so gut laufen wird wie geplant: Statt 1,8 Prozent erwarte man 2019 nur noch 1 Prozent mehr Wirtschaftsleistung, verlautete am Freitag aus Kreisen der Koalition. 2020 sollen die Unternehmen aber wieder auf den alten Kurs zurückkehren und 1,6 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen produzieren. Den offiziellen Jahreswirtschaftsbericht will Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch vorstellen.

Auslöser für die Rücknahme war, dass das Münchner Ifo-Institut am Freitag zum fünften Mal in Folge eine frostigere Stimmung in den Unternehmen verkündet hatte. Denn die befürchten, dass die Weltwirtschaft vor allem wegen der nachlassenden Dynamik in China weniger wächst und deutsche Exporte weniger gefragt sind. Zudem wird immer klarer, dass der Brexit zwar kommen, aber auch holprig werden wird. Diese Risiken hatten die Wirtschaftsforschungsinstitute schon in früheren Prognosen für 2019 benannt. Das keynesianisch orientierte Institut für Makroökonomie und Kulturforschung hatte die Rezessionswahrscheinlichkeit zuletzt von 23,4 Prozent im Dezember auf jetzt 25 Prozent erhöht.

Die Vorhersage der Bundesregierung liegt nun noch unter der des Bundesverbands der Deutschen Industrie, der 1,5 Prozent Plus erwartet. Andere Konjunktur­experten prognostizierten zuletzt Werte zwischen 1,6 und 1,9 Prozent. Im vergangenen Jahr war Europas größte Volkswirtschaft um 1,5 Prozent gewachsen, die zwei Jahre davor waren es jeweils 2,2 Prozent gewesen. (dpa, rtr, taz)

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