5 dinge, die wir diese woche gelernt haben:
1 In die DDR konnte man auch mit einer Kreditkarte statt mit einem Pass einreisen
Am Montag war Martin-Luther-King-Tag. Das Time Magazine widmete sich deshalb einem King-Besuch im geteilten Berlin 1964 – Mauern sind in den USA ja gerade ein Thema. King wollte damals Ostberlin besuchen, was der US-Botschaft nicht passte, weil sie befürchtete, die DDR könne dies propagandistisch ausschlachten. Die Botschaft zog deshalb Kings Pass ein. In den Ostteil gelangte er trotzdem. Statt seines Passes zeigte er den DDR-Grenzern einfach seine American-Express-Karte.
2 Es gibt in Deutschland eine wilde Kuh
Bisher erfolglos versucht die Polizei in Niederbayern, eine Kuh einzufangen, die als Kalb ausgebüxt ist und sich seit drei Monaten allein durchschlägt. Die Behörden warnen davor, sich der Kuh, die keinen Namen hat, allein zu nähern. Sie verhalte sich aggressiv und könne mit mittlerweile 400 Kilo Lebendgewicht eine echte Gefahr sein. Die bisherigen Einfangversuche nannte ein Polizist ein „Katz-und-Maus-Spiel“, gemeint war aber wohl eher eine Bullen-und-Kuh-Battle.
3 Radiowerbung kann richtig aggressiv machen
Der Drogeriekönig Dirk Rossmann hält sein Leben nicht nur für so erzählenswert, dass er seine Autobiografie in jeder Filiale an der Kasse anbietet. Er hat offenbar auch fast jede freie Minute Radiowerbezeit im Land aufgekauft. Der Effekt: Im Netz mehren sich die Stimmen genervter Hörer, die schon morgens um 8 Uhr dreimal erzählt bekommen haben, dass „Und dann bin ich auf dem Baum geklettert“ ein „schonungslos ehrliches“ Buch ist – aus Protest drohen einige, demnächst Bäume fällen zu gehen. Dabei können die Pflanzen ja nun wirklich nichts dafür.
4 Der Musikstream hat Vinyl und CDs endgültig besiegt
Der New Yorker Rapper A Boogie wit da Hoodie hat von seinem neuen Album nur knapp 800 Platten und CDs verkauft. Damit wäre er früher keine Meldung wert gewesen, in dieser Woche belegte er aber Platz 1 in den US-Charts „Billboard 200“. Seine Fans hören ihn nämlich über Streams und Downloads. 83 Millionen Mal hat sich sein Album auf diese Weise verkauft.
5 Nicht nur Filmstars laufen über roten Teppich
Im taz-Treppenhaus wurde diese Woche gewerkelt. Um das dominierende Grau des neuen Hauses aufzulockern, verlegten Handwerker einen leuchtend roten Teppich vom sechsten Stock an abwärts. Bei ersten Begehungen gab es Lob für das neue Laufgefühl. Einen eigenen Hashtag hat der Teppich auch schon: #tazroyal. Jan Pfaff
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