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Pendler genervt am Gleis

Wegen Warnstreiks am Montag fallen in Berlin und Brandenburg viele Züge aus

Nach einem mehrstündigen Warnstreik am Montagmorgen rollte der Zugverkehr in Berlin und Brandenburg in den Mittagsstunden nach und nach wieder an. „Wir gehen davon aus, dass es bis zum Nachmittag dauert“, sagte ein Bahn-Sprecher am frühen Montagnachmittag. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zuvor bis 9 Uhr zu einem bundesweiten Warnstreik aufgerufen. ICE und Intercitys fuhren nicht. Auch im Regionalverkehr fielen Linien aus.

Viele Pendler und Reisende kamen auch bei der S-Bahn nicht weiter. Das Unternehmen versuchte, nach Streikende auf der Ringbahn, der Stadtbahn und der Nord-Süd-Strecke wieder einen 20-Minuten-Takt zu schaffen. Der Takt soll später verkürzt werden. „Das kann sich aber auch bis zum Abend alles hinziehen“, sagte eine Sprecherin.

Viele Leute mussten wegen des Streiks auf das Auto, Busse und U-Bahnen umsteigen. „Da kam man teilweise nicht mehr mit“, sagte eine Sprecherin der BVG. Sehr voll sei es etwa an den Bahnhöfen Alexanderplatz und Lichtenberg gewesen.

Weil auch auf den Straßen mehr los gewesen sei, hätten auch die Busse in Berlin häufig im Stau gestanden, teilte die BVG mit. Vereinzelt sei es zu Verspätungen von bis zu 90 Minuten gekommen.

Hintergrund des Streiks sind Tarifverhandlungen für rund 160.000 Beschäftigte der Bahn mit der EVG. Auch die S-Bahn gehört zur Bahn. Die Gewerkschaft hatte die Tarifgespräche am Wochenende abgebrochen, ist aber zu weiteren Gesprächen bereit. Weitere Warnstreiks seien vorerst nicht geplant, sagte die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba. Die Bahn verhandelt parallel auch mit der Lokführergewerkschaft GDL, wegen einer Schlichtungsvereinbarung drohen dort nicht so schnell Warnstreiks. (dpa)

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