taz🐾sachen: taz’ very own Scotswoman
Qualität setzt sich durch – auch international. Gerade einen Tag hatte Europaredakteurin Eva Oer als Stipendiatin des IJP-Austauschprogramms für Journalisten bei der Tageszeitung The Scotsman in Edinburgh verbracht, als sie auch schon einen ganzseitigen Gastkommentar schrieb. Angekündigt mit einem Foto auf Seite eins. Gedruckt auf einer ganzen Seite im Blatt – mit noch größerem Foto. Den prominenten Kommentarplatz, hüben wie drüben im bürgerlichen Medienbetrieb noch immer eher greisen Welterklärern vorbehalten, macht Kollegin Oer souverän zum eigenen Habitat.
In ihrem Text arbeitet sie heraus, warum Deutschland und Großbritannien sich noch brauchen, um sich dem wachsenden Rechtspopulismus dies- und jenseits des Atlantiks entgegenzustellen – auch wenn das Königreich nicht mehr Teil der Europäischen Union sein sollte.
In den Leserkommentaren findet sie teilweise Zustimmung, teils sogar mit der berühmten britischen Höflichkeit: „Liebe Eva, willkommen in Schottland und danke für deinen Artikel“. Doch auch Unflätigkeiten von rechts bleiben nicht aus – ein Indiz dafür, dass die Kollegin mit ihrer Warnung vor dem Rechtsruck recht hat.
Die IJP ermöglichen Journalisten zweimonatige Aufenthalte in verschiedenen Ländern. Dort arbeiten sie als Reporter für das Gast- und ihr Heimatmedium. Die Stipendien sind begehrt, auch tazlerInnen sind häufig dabei. Aktuell ist Daniel Schulz in der Ukraine unterwegs und der Autor dieser Zeilen berichtet ab November mit einem IJP-Stipendium für Haaretz aus Tel Aviv. Jörg Wimalasena
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