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Jemen: Millionen droht Hunger

UN appellieren an Kriegsparteien und fordern humanitäre Waffenruhe

Im Jemen droht laut UN eine Hungersnot dramatischen Ausmaßes. Rund 14 Millionen Menschen, also die Hälfte der Bevölkerung des Konfliktlandes, könnten in Kürze betroffen sein, sagte UN-Nothilfekoordinator Mark Lowcock am Dienstag (Ortszeit) in New York vor dem Weltsicherheitsrat. Die Versorgungsknappheit sei schockierend. Seit rund drei Jahren herrscht Krieg im Jemen. Eine von Saudi-Arabien geführte Militärallianz unterstützt dabei die jemenitische Regierung im Kampf gegen Huthi-Rebellen, die wiederum Rückendeckung aus dem Iran erhalten. Tausende Menschen wurden bereits getötet. Lowcock verlangte von allen Konfliktparteien eine humanitäre Waffenruhe. Die Kämpfe rund um die Einrichtungen und Transportwege, die für die Lieferung von Lebensmitteln nötig seien, sollten ausgesetzt werden.

Schätzungen zufolge sterben pro Tag 130 Kinder unter fünf Jahren an Hunger und Krankheiten – das seien fast 50.000 Mädchen und Jungen pro Jahr. Lowcock machte für die Verschärfung der Lage zwei Gründe aus. Zum einen tobten heftige Kämpfe um die Hafenstadt Hodeidah, über die die meisten Lebensmittelimporte und Hilfseinfuhren in den Jemen abgewickelt werden. Zum anderen sei die Volkswirtschaft des Landes aufgrund der anhaltenden Gewalt zusammengebrochen. Internationale Friedensbemühungen scheiterten mehrfach. Allein seit Mai wurden laut den UN mehr als 5.000 schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht erfasst. (epd, taz)

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