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Was hätte sein können

Mit der Zukunft beschäftigen sich in Hamburg ein Sozialwissenschaftler und eine Performancetruppe – leider nicht gemeinsam

Von Alexander Diehl

Wenn etwas, mit dem zu rechnen war, nicht eintritt, ist das für normale Menschen, tja: Pech. Wenn daraus ein bemess-, ein bilanzierbarer Schaden gemacht werden kann, und dieser anderswo geltend gemacht: Dann bewegen wir uns nicht mehr unter normalen Menschen, sondern im wundersamen Feld der Ökonomie.

Im Kapitalismus müssen ständig neue Erzählungen über die Zukunft erfunden werden – und geglaubt: Das ist eine These von Jens Beckert im Buch „Imaginierte Zukunft“ (Suhrkamp 2018, 569 S., 42 Euro). Seine Akteur*innen, ob sie nun produzieren, konsumieren oder investieren, richten ihr Handeln auf die Zukunft aus. Was ist, wenn dieser Glaube bröckelt? Was, wenn während der vorläufig letzten Finanzkrise Politiker*innen-Sätze wie: „Die Sparkonten sind sicher“ nicht geglaubt worden wären? Und wie hätten solche Erzählungen zu klingen – angesichts dessen, dass unbegrenztes Wachstum nicht möglich ist?

Zukunft von gestern

Wer es weniger theoretisch will, dem sei der Gang in die Kulturfabrik Kampnagel ans Herz gelegt: Aus Anlass ihres 20-jährigen Bestehens will da die Berliner Performancegruppe Nico and the Navigators diesen Zeitraum reflektieren. In Aussicht steht ein hoch musikalisches Stück Theater, persönlich nur unter anderem, dafür interessiert an BRD-Geschichte, Arbeit, Neoliberalismus und Migration.

„Philosophisches Café mit Jens Beckert: Do, 18. 10., 19 Uhr, Hamburg, Literaturhaus;

Nico and the Navigators: Do–Sa, 18.–20. 10., 20 Uhr, Hamburg Kampnagel

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