: Helfer lehnen Preis ab
Wegen der Schirmherrschaft Horst Seehofers will „Moabit hilft“ gar nicht erst nominiert werden
Der für den Deutschen Nachbarschaftspreis vorgeschlagene Berliner Verein „Moabit hilft“ lehnt seine Nominierung wegen der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) ab. Die Nebenan-Stiftung, die den Preis vergibt, bedauere dies, respektiere aber die Entscheidung, sagte deren Geschäftsführer Michael Vollmann am Sonntag und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung (Montag).
Demnach begründet der Flüchtlingshilfe-Verein seine Absage mit Aussagen Seehofers in der Asylpolitik. Genannt werden etwa die Aussage, er wolle sich „bis zur letzten Patrone“ gegen Zuwanderung in deutsche Sozialsysteme wehren, und die Äußerung zur Abschiebung von 69 Afghanen, die Seehofer mit seinem zeitgleichen 69. Geburtstag in Zusammenhang stellte.
Der Verein könne es mit seinen Ansichten nicht vereinbaren, unter einem Schirm zu stehen, dessen Schirmherr Seehofer sei, heißt es in dem Zeitungsbericht. Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. (epd)
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen