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Gemischtwarenladen mit Ich-Angeboten

In Hannover gibt's Philosophie im Festivalformat

Nachdenken über die großen und kleinen Fragen als Freizeitbeschäftigung und Orientierungshilfe in einer als immer komplexer erlebten Welt: Dass es ein Publikum für Philosophie im Festivalformat gibt, hat vergangene Woche erst die „phil.Cologne“ in Köln bewiesen: 12.000 Menschen hörten da mehr oder weniger populären Philosoph*innen und anderen Denker*innen wie David Richard Precht, Heinz Bude oder Luc Boltanski zu. Auch in Zürich und Dresden funktionierte die Idee gut.

In Hannover wird am Mittwoch ebenfalls zum „Festival der Philosophie“ eingeladen, zum sechsten Mal bereits. Und das hat sich die Orientierungshilfe und den praktischen Wert des Philosophierens ganz groß auf die Fahnen geschrieben. Thema ist diesmal das „Dreiviertel-Ich“, soll heißen: die Fragmentierung, Gebrochenheit und Gefährdung der Identität – die mit verschiedensten Sinnangeboten wieder aufzufüllen sei.

Tatsächlich liest sich das Programm wie die Schaufensterauslage eines Gemischtwarenladens für Identitätsauffüllung: Da wird das Ich in der Malerei, der Literatur oder durch ägyptische Graffiti-Künstler*innen „gerettet“. Es wird eine Meditation über Nicht-Identität oder ein sinnlicher Kunst­parcours angeboten. Dazu gibt’s ein bisschen Marx, Selbstführungskunst oder eine Theorieschnipsel-Performance. Da darf die Astrologie natürlich nicht fehlen, genauer: eine astro-philosophische Perspektive auf die „Einheit aus Körper, Seele und Geist“. (matt)

Festival der Philosophie: Mi, 20. bis So, 24. 6., Hannover Programm: www.philosophiefestival.com

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