: Das Kreuz mit dem Hakenkreuz
Synoden-Repräsentant fordert, dass „Nazi-Glocken“ ausgetauscht werden
In der Diskussion über „Nazi-Glocken“ in Niedersachsen hat ein führender Vertreter des evangelischen Kirchenparlaments in Hannover vehement dafür plädiert, die betreffenden Glocken zu ersetzen. „Es ist für unsere Kirche nicht vorstellbar und darf nicht hinnehmbar sein, sich unter einer Glocke mit Hakenkreuz zu Gottesdienst und Gebet zu versammeln“, sagte der Vorsitzende des Landessynodalausschusses, Jörn Surborg, am Mittwoch in Hannover vor der Synode der Landeskirche Hannovers.
Das Hakenkreuz stehe für Unfreiheit und Diktatur, für Krieg und den millionenfachen Mord an Juden. „Wir können nicht einfach so tun, als sei dies zu relativieren etwa im Hinblick auf die Kosten des Glockentauschs“, unterstrich Surborg. Die alten Glocken könnten keine Gemeinschaft mehr herstellen und damit ihre Aufgabe nicht weiter erfüllen.
Im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass in Faßberg bei Celle und Schweringen bei Nienburg noch Kirchenglocken aus den 1930er Jahren mit eingegossenem Hakenkreuz hängen. Beide Glocken sollen ausgetauscht werden. In beiden Orten regt sich jedoch Widerstand gegen den jeweiligen Beschluss des Kirchenvorstandes von Faßberg und des Kirchenkreisvorstandes in Nienburg. In Faßberg wurden rund 1.600 Unterschriften für einen Verbleib der Glocke gesammelt. Auch in Schweringen gab es zahlreiche Stimmen für den Erhalt der Glocke. Dort hatten Unbekannte das Hakenkreuz kurz vor Ostern mit einem Winkelschleifer heimlich abgeflext. epd
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