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Spitze in Sachen Gesundheit

In der Gesundheitsforschung liegt Berlin bisher weit zurück. Eine neue Kommission soll das ändern

Von Antje Lang-Lendorff

Der Senat will Berlin in Sachen Gesundheit stärken: Der Regierende Bürgermeister Michael Müller hat am Mittwoch gemeinsam mit Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (beide SPD) eine Kommission vorgestellt, die Vorschläge zur Verbesserung der medizinischen Versorgung und der wissenschaftlichen Forschung machen soll. In Berlin gebe es schon große und gute Gesundheitseinrichtungen, sagte Müller. „Aber wir können besser werden.“

Für Umstrukturierungen sei es wichtig, fachliche Expertise einzuholen, so Müller. Die saß am Mittwoch in Person von SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach mit am Tisch: Er soll die Kommission leiten. Außerdem dabei sind VertreterInnen von Unikliniken, aus der Pflege und von Krankenkassen.

Berlin erfülle alle Bedingungen für einen Spitzenstandort, sagte Lauterbach. Es gebe die großen Kliniken Charité und Vivantes sowie außeruniversitäre Einrichtungen, und die Stadt selbst sei als Wohnort attraktiv. „Trotzdem stoße ich selten auf deutsche und noch seltener auf Berliner Forschungsergebnisse.“ Die Charité belege im internationalen Ranking von Spitzeneinrichtungen einen Platz über 300.

Das soll sich ändern: Geht es nach Lauterbach, findet sich Berlin langfristig unter den besten 20 oder 30 Forschungsstandorten wieder. Wie das zu schaffen ist, will er in der Kommission besprechen. Ebenso weitere Fragen: Welche ­Klinik sollte sich worauf spezialisieren? Wie kann dafür gesorgt werden, dass jeder, unab­hängig von Stadtteil und Geldbeutel, die bestmögliche Versorgung erhält? Auch der Mangel an Pflegekräften soll Thema sein. „Aufgrund des ­Fachkräftemangels ist die Versorgung schon heute gefährdet“, sagte Dilek Kolat. Sie erwarte, dass Vivantes und die Charité ihre Ausbildungskapazitäten „mindestens verdoppeln“.

Am 6. Juni trifft sich die Kommission ein erstes Mal. In einem halben Jahr sollen Ergebnisse inklusive eines Zeitplans für die Umsetzung von Lösungen vorliegen. Auf allgemeine Grundlinien könne man sich immer einigen, sagte Lauterbach. „In der Praxis geht das dann einher mit der Umverteilung von Autorität und Patientenströmen.“ Müller betonte: Die Kommission solle Impulse geben. „Aber es ist weiter unsere Aufgabe, zu entscheiden, welche Gedanken wir aufgreifen.“

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