: Dresden frühstückt bei der Linken
Eigentlich sei es doch bei allen Parteien und Organisationen ähnlich, meint Mike, 49. Der Elektromonteur sitzt auf dem Alaunplatz im Szeneviertel Dresdner Neustadt. Die Linke hat zum Picknick geladen und tatsächlich erscheinen auch hier Hüpfburg und Buden und Stände mit Kuchen und Selbstgestricktem unvermeidlich. Aber: Zur Linken sind etwa dreimal mehr Gäste gekommen als zur AfD, die rund hundert Menschen auf dem Postplatz zusammentrommelte. „Wenn man aber weiß, dass zu gleicher Stunde Tausende zum Start der Dampfschifffahrtssaison auf den Dresdner Elbbrücken stehen, dann schwindet die Hoffnung, diese Leute jemals kämpferisch mobilisieren zu können“, konstatiert Mike. Der 28-jährige Forschungsingenieur und Familienvater Marko möchte hier vor allem Präsenz zeigen gegen Nazis und die Neue Rechte. Und etwas für ein empathischeres Miteinander tun. Der 80-jährige Rentner Günter hat sich wie jedes Jahr eine Mainelke gekauft. Aber kämpfen will auch er nicht. „Mir geht es gut, aber mir ging es auch schon unter Erich Honecker gut“, lacht er. Miba
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