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heute in hamburg„Ersparnis nur bis zu einem gewissen Punkt“

privat

Johannes Mielchen, Jg. 1979, Stadtplaner, ist seit anderthalb Jahren im Projekt MySmartLife des Bezirksamts Bergedorf tätig.

Interview Petra Schellen

taz: Herr Mielchen, worauf zielt Ihr Projekt MySmartLife?

Johannes Mielchen: Das ist ein EU-gefördertes Projekt, bei dem wir – zusammen mit Nantes und Helsinki – überlegen, wie Städte zu Smart Cities werden können.

Eine Smart City ist?

Die digital vernetzte Stadt. Das kann Energie, Infrastruktur, Energieproduktion betreffen, aber auch Mobilität und Intermodalität. Das heißt, man nutzt verschiedene Verkehrsmittel, die durch eine App verbunden sind wie bei „switchh“. Unser Projekt MySmartLife untersucht vor allem, wie E-Mobilität gefördert und Energie gespart werden kann.

Ein Beispiel?

Wir entwickeln Straßenlaternen, die längs eines Radweges nur bei Bedarf leuchten. Mithilfe von Sensoren erkennt die erste Laterne, dass ein Radfahrer kommt, und wird heller. Ist der Radler weg, geht sie aus. Man nennt das adaptives Licht.

Und für die Frau im Park geht die Laterne nicht an?

Das wäre technisch sicherlich möglich, aber da bekommt man Probleme mit dem Datenschutz, weil man dafür eine hochauflösende Kamera braucht. Wir werden das eher über Bodensensoren lösen: Ein Rad fährt drüber und schaltet die Laterne an.

Sie sprachen auch von E-Mobilität.

Ja, und da sind wir in Bergedorf an der richtigen Stelle. Die Elektrifizierung der öffentlichen Busflotte läuft, der VHH-Betriebshof soll zum ersten voll elektrischen Betriebshof in Hamburg werden. Auch die öffentliche Flotte des Bezirks – Straßenunterhalt und Förster etwa – haben wir elektrifiziert. Außerdem beginnen wir, städtischen Mitarbeitern E-Bikes zur Verfügung zu stellen.

Aber auch E-Autos, Apps und Sensoren verbrauchen Energie.

Ja, die Ersparnis funktioniert nur bis zu einem gewissen Punkt. Wenn Sie 100 herkömmliche durch 100 LED-Lampen ersetzen, können Sie von der gesparten Energie ein, zwei Sensoren verbauen. Aber wenn jede Laterne Wlan anbietet, ist die Energie-Einsparung aufgefressen. Auch das testen wir: Ab wann verbrauchen wir mehr Energie, als wir sparen wollen?

Das kann man doch vorher ausrechnen.

Nein, dafür brauchen wir Erfahrungswerte. Bisher haben wir nur die Herstellerangaben.

Präsentation des Projekts MySmartLife: 19 Uhr, Bergedorfer Schloss

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