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das portraitHeidrun Schlieker ist ausgezeichnete Platt-Vermittlerin

Bekommt heute den Fritz-Reuter-Preis: Heidrun SchliekerFoto: Carl-Toepfer-Stiftung

Nein, ein Lieblingswort auf Platt hat sie nicht. Das werde sie immer wieder gefragt, erzählt Heidrun Schlieker, und das wiederum hat gute Gründe. Denn um die Vermittlung des Niederdeutschen bemühte sich die gebürtige Kielerin schon, als sie noch Grundschullehrerin war. Später hat sie selbst LehrerInnen fortgebildet, aber immer wieder tritt sie auch vor ganz normalen Leuten auf – und besonders gern vor Kindern. Für Jahre des „kreativen und schöpferischen Einsatzes für die Regionalsprache“ bekommt Schlieker, die seit Langem im niedersächsischen Burgwedel lebt, heute Nachmittag den diesjährigen Fritz-Reuter-Preis.

Diese mit immerhin 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt alle zwei Jahre die Hamburger Carl-Toepfer-Stiftung. Es ist nicht der erste einschlägige Preis für Schlieker, die seit inzwischen mehr als zehn Jahren im Ruhestand ist – aber umso mehr scheint sie sich ins Zeug gelegt zu haben für diese manchmal belächelte Sprache: Noch zu Lehrerinnenzeiten gründete sie eine Platt-AG, als Pensionärin dann begann sie, Gedichte und Kinderbücher zu schreiben.

Sie selbst habe das Platt seit Kindertagen geliebt, dabei war die Sprache „verpönt“, so Schlieker. „Uns ist in der Schule gesagt worden: So redet man nicht. Schon gar nicht als höhere Tochter. Uns SchülerInnen war das egal.“ Und es gab da eben auch ihre Großeltern, für die das Platt das Normale war, denen immer wieder Worte herausrutschten, die Heidrun Schlieker damals noch gar nicht als Platt identifizierte.

Vom positiven Effekt dieses beiläufigen Lernens einer so vertraut-fremden Sprache ist sie bis heute überzeugt: Es bereite ein Kinderhirn bestens vor aufs Erlernen jeder weiteren Sprache. „Das müssen die Eltern verstehen“, sagt Schlieker – „statt zu fragen: Was soll denn das mit dem Plattdeutsch?“

Zur Preisübergabe heute Nachmittag in Großburgwedel hat sich unter anderem Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) angekündigt, es spielt das Bremer „Otto Groote Ensemble“. Alexander Diehl

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