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taz🐾sachenBeides rund:Ball und Poesie

„Jesu Rückkehr auf die Erde mag sich weiter verzögern“, schreibt taz-Redakteurin Doris Akrap, von der schon gestern an dieser Stelle die Rede war. Doch diesmal geht es nicht um Deniz Yücel, dessen Rückkehr ja zum Glück nicht mehr auf sich warten lässt, sondern um Fußball. Akrap leitet mit dem Satz einen Text über Fußballgötter aus Spanien und ihr Tikitaka ein, das nach „Fleischmarinade“ klingt, bei guter Anwendung aber wie ein „Symphonieorchester unter Punkschlagzeugern“ wirkt, ursprünglich als belustigende Abwertung für Kurzpassspiel gedacht war, eigentlich aber aus Hamburg stammt. Oder aus Holland. Oder Afrika. Und letztlich nichts anderes ist als ein Synonym für ein „fußballkommunistisches Manifest“.

All das erklärt Doris Akrap in ihrem Beitrag für den gerade im Aufbau-Verlag erschienenen Sammelband „Die Poesie des Fußballs“. Darin philosophieren mehr als 30 AutorInnen über Kampfbahnen, schönes Spiel, Rumpelfüßler und Rasenschach.

Hörfunklegende Manni Breuckmann erklärt beispielsweise den Flankengott. Frank Goosen, der VfL-Bochum-Fan in Person, schreibt über Fahrstuhlmannschaften (Hey Goosi, wann geht es eigentlich wieder aufwärts mit dem VfL?, Anm. des Autors). Und Andreas Rüttenauer, der zweite tazler im erlauchten Kreis der Fußballpoeten, denkt nach über das Sommermärchen und seine Käuflichkeit.

Das 256-seitige Lesevergnügen dauert garantiert länger als 90 Minuten. Wer wissen will, wie man Fußballpoesie definiert, muss aber nur Doris Akrap lesen. In ihrem Text steht das entscheidende Wort: „Cruyff“. (ga)

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