: Irgendwo im Nirgendwo
Das Bauressort verweigert dem Verein Kulturbeutel die Genehmigung zur Zwischennutzung einer Fläche in der Neustadt für das „Irgendwo“-Kollektiv. Nun soll ein neues Konzept Lösungen bringen
Von Teresa Wolny
Der Verein „Kulturbeutel“ kämpft für eine temporäre Nutzung der Fläche an der Amelie-Beese-Straße als Veranstaltungsort für das „Irgendwo“-Kollektiv. Die Wirtschaftsförderung Bremen hat der Zwischennutzung des Platzes in der Nähe des Flughafens für den kommenden Sommer zwar zugestimmt, die Baubehörde verweigert zurzeit jedoch noch eine Genehmigung.
Im „Irgendwo“ sollen sowohl Kulturevents als auch Partys für ein überwiegend junges Publikum stattfinden.
„Es wäre fatal, wenn kein Kompromiss gefunden wird, das wäre ein ganz schlechtes Signal an junge, ehrenamtliche Akteur*innen in der Stadt“, sagt Miriam Strunge von der Bremer Linksfraktion. Dabei sind fast alle Seiten offen für Kompromisse. „Aus unserer Sicht ist es ein wichtiger Aspekt in der Stadtentwicklung, junge Leute herzubringen“, betont auch Jens Tittmann, Sprecher des Bauressorts in Bremen. Das bisherige Konzept sei jedoch noch nicht ausreichend, um auch die Interessen der sich wegen des Lärms querstellenden Anwohner*innen zu berücksichtigen.
Um die bereits im November angefragte Genehmigung zu bekommen, hat der Verein seine Pläne nun noch weiter heruntergeschraubt. Dadurch wird jedoch wiederum die Finanzierung gefährdet, auch, weil ein Antrag auf Förderung durch die Kulturdeputation erfolglos blieb.
Minimale Anforderungen
„Es geht vor allem um die Tanzveranstaltungen nachts, davon brauchen wir mindestens sieben, die richtig gut laufen, dann können wir uns finanzieren“, sagt Organisatorin Amelie Rösel. Werden es weniger, entstehe auch dadurch ein „Teufelskreis“, dass die Partys nicht nur das Kulturprogramm querfinanzieren. Sondern das Kulturprogramm auch auf das Partyvolk angewiesen ist, das durch die großen Tanzveranstaltungen angelockt wird.
Kai Wargalla von den Grünen kritisiert, dass Kultur und Subkultur an den Rand der Stadt gedrängt würden. Ihr zufolge hapert es auch deshalb, „weil die Verwaltung und teilweise die Politik noch nicht auf diese andere Form der Kultur eingestellt ist“.
Ein überarbeitetes Konzept mit neuen Veranstaltungszeiten, um die Lärmbelastung gering zu halten, wurde von den Organisator*innen im Bauressort eingereicht und soll dort bis Freitag geprüft werden.
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