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Diesmal keine Gegendemo

Wieder Anti-Flüchtlings-Demo in Cottbus. Unter die Demonstranten mischten sich Rechtsextreme

Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Einheimischen und Flüchtlingen in Cottbus hat es dort erneut eine rechtsgerichtete Demonstration gegen Zuwanderung gegeben. Nach Einschätzung von Beobachtern zog es am Samstag mehr als 2.000 Menschen auf den zentralen Altmarkt. Die Bürgerinitiative „Zukunft Heimat“ als Veranstalter sprach von insgesamt rund 5.000 Demonstranten. Die Polizei nennt generell keine Teilnehmerzahlen bei Demos in der Region. Unter die Demonstranten mischten sich nach Polizeiangaben auch einige Rechtsextreme. Das war schon bei früheren Demonstrationen des Vereins in Cottbus der Fall gewesen.

Zu den Rednern zählte der rechte Verleger Götz Kubitschek. Auch die AfD war präsent. Die Demonstration bestand aus vielen Männern, Frauen, Rentnern und Paaren. Die Demonstranten reisten teilweise aus Sachsen und Berlin an, wie es von der Polizei hieß. Immer wieder ertönten Rufe wie „Volksverräter“, „Widerstand“ und „Merkel muss weg“. Zu Zwischenfällen kam es während der Demo nach Polizeiangaben nicht. Gegendemos waren nicht angemeldet worden.

Zuletzt hatte es in Cottbus gehäuft Gewalt zwischen Deutschen und Flüchtlingen gegeben. Die Demos gegen Zuwanderung hatten seither zunächst deutlich an Zulauf gewonnen. Beobachter gingen aber davon aus, dass es am Samstag nicht mehr, sondern etwas weniger Teilnehmer waren als noch Anfang Februar mit damals geschätzt etwa 2.500 Demonstranten. Das war die Kundgebung mit den bislang meisten Besuchern gewesen.

Der Verein Opferperspektive in Brandenburg, der Opfer von rechter und rassistischer Gewalt betreut, bezeichnete den Bürgerverein „Zukunft Heimat“ aus dem Spreewald auf Anfrage als „Mobilisierungsplattform aus dem rechten Spektrum“. Die Kampagne habe zum Ziel, in Cottbus eine rassistische Stimmung ­gegen Flüchtlinge zu verfestigen. Der Verein Opferperspektive befürchtet, dass sich Rechtsextreme aus der Region durch direkte Kontakte bei solchen Demos noch stärker vernetzen könnten. Es bestehe so die Gefahr einer weiteren Radikalisierung. (dpa)

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