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Dienstwagen für Azubis

In der deutschen Industrie herrscht Beschäftigungsrekord. Betriebe umwerben den Nachwuchs mit Extras

Die deutsche Industrie hat 2017 angesichts gut laufender Geschäfte einen Beschäftigungsrekord aufgestellt. Die Zahl der Mitarbeiter im verarbeitenden Gewerbe wuchs im Jahresschnitt um 1,6 Prozent auf knapp 5,5 Millionen. „Das ist der höchste Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahre 2005“, erklärte das Statistische Bundesamt am Donnerstag. Seit dem Tiefpunkt 2010 als Folge der globalen Rezession hat die Industrie damit mehr als eine halbe Million neue Stellen aufgebaut.

Grund für die positive Entwicklung ist die gute Konjunktur: Die Exporte erreichten im vergangenen Jahr erneut ein Rekordniveau, da wichtige Märkte wie die USA und die Eurozone, aber auch große Schwellenländer wie China und Russland mehr Waren „Made in Germany“ kauften. Auch das Inlandsgeschäft brummt, da viele Unternehmen mehr investieren und die Verbraucherstimmung angesichts von Rekordbeschäftigung und höheren Löhnen gut ist. Die Verdienste für die Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe stiegen um 3,6 Prozent. Für die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung insgesamt hatte die Bundesagentur für Arbeit bereits in ihrem Januar-Bericht eine kräftige Zunahme registriert. Die Bundesagentur kam auf 44,62 Millionen Erwerbstätige im Dezember 2018.

Die Wirtschaft klagt über den Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Wie Vertreter des Niedersächsischen Handwerkstags der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung sagten, bieten Betriebe Bewerbern inzwischen Extras wie Dienstwagen, Bargeldprämien oder Urlaubsreisen an, damit sie bei ihnen eine Ausbildung beginnen. (reuters/epd)

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