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Zwischenhoch down under

Das vom „Head of Men’s Tennis“ Boris Becker beaufsichtigte Davis-Cup-Team schafft den Einzug ins Viertelfinale

Großer Erfolg für das deutsche Davis-Cup-Team: Die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann steht erstmals seit 2014 wieder in einem Viertelfinale. Alexander Zverev, Jan-Lennard Struff, Peter Gojowczyk und Tim Pütz besiegten Gastgeber Aus­tralien in Brisbane mit 3:1. Den entscheidenden letzten Punkt gewann Zverev gegen Nick Kyrgios mit 6:2, 7:6 (4), 6:2. Im Viertelfinale trifft die DTB-Auswahl nun auf den Sieger der Begegnung zwischen Spanien und Großbritannien – beides wären Auswärtspartien.

Zverev begeisterte bei seinem entscheidenden Sieg durch eine konzentrierte und fokussierte Leistung. Den ersten Satz gewann er nach gerade einmal 23 Minuten mit 6:2. Im zweiten Durchgang ließ sich Kyrgios am Schlagarm behandeln, wirkte körperlich angeschlagen – und doch gestaltete sich die Partie ausgeglichener. Beim Stand von 5:6 wehrte Zverev zwei Satzbälle in Folge ab, wenig später sicherte er sich den Tiebreak. Der Deutsche servierte stark – im gesamten Match waren es 15 Asse, zudem landete der erste Aufschlag zu 70 Prozent im Feld – und war vor allem auch in den längeren Rallys oft der Sieger. Nach 1:47 Stunden verwandelte Zverev seinen ersten Matchball.

„Head of Men’s Tennis“ Boris Becker, der in Brisbane zum zweiten Mal in seiner neuen Rolle zum Davis-Cup-Team gehörte, konstatierte dem 20-Jährigen nach der Partie eine „Weltklasseleistung“. Becker: „Er war der deutlich bessere Spieler, hat verdient gewonnen. Kyrgios zu Hause auf seinem stärksten Belag so zu bezwingen, war eine beeindruckende Vorstellung. Als Nummer eins war der Druck groß, der auf ihm lastete. Damit kommt nicht jeder so gut klar.“

Begonnen hatte das Davis-Cup-Duell gegen Australien am Freitag mit einem Fünfsatzkrimi zwischen Zverev und dem 18-jährigen Debütanten Alex de Minaur, das der Deutsche am Ende mit 7:6 im Tiebreak für sich entschied. Anschließend verlor Jan-Lennard Struff gegen Nick Kyrgios. Im Doppel folgte das zweite spannende Match über fünf Sätze – wieder mit dem besseren Ende für das deutsche Team. Struff und Tim Pütz, der bei seinem zweiten Davis-Cup-Einsatz zum zweiten Mal im Doppel siegte, gewannen gegen die Paarung John Peers/Matthew Ebden mit 6:4, 6:7 (1), 6:2, 6:7 (4), 6:4.

Das abschließende und bedeutungslose vierte Einzel wurde nach neuem Reglement des Weltverbandes ITF, das mit Beginn dieser Saison testweise eingeführt wurde, nicht mehr ausgetragen. (ots)

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