Klimakiller reduziert

Dank der neuen Müllverordnung wird weniger Methan in die Luft geblasen. Abfallentsorger: „Kioto ist erfüllbar“

BERLIN taz ■ Die deutsche Abfallwirtschaft hat seit 1990 rund 46 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart. Das geht aus einer Studie hervor, die der Bundesverband der Entsorgungswirtschaft (BDE) gestern in Berlin vorstellte. „46 Millionen Tonnen – das ist ein Viertel der CO2-Reduzierung, zu der sich die Bundesrepublik im Kioto-Protokoll verpflichtet hat“, erklärte BDE-Präsident Peter Hoffmeyer.

Besonders das Verbot, unbehandelten Müll zu deponieren, habe einen Schub gegeben, so die Studie. Denn in Deponien entsteht bei Gärungsprozessen der Klimakiller Methangas. Zwar gilt das Verbot erst seit Juni, die Abfallwirtschaft hatte aber schon vor Jahren mit einer entsprechenden Umstellung begonnen. Hoffmeyer sah in der Studie den Beweis, dass die Vorgabe von Kioto zu erfüllen sei. Allerdings gebe es bei den anderen EU-Staaten noch ein „erhebliches Potenzial“. Andere Länder wie Spanien und Italien hätten ihre Emissionen seit 1990 sogar noch gesteigert. Umwelt-Staatssekretär Rainer Baake (Grüne) will bei der Abfallentsorgung weiter Treibhausgase reduzieren: „Bis 2020 könnten noch weitere neun Millionen Tonnen eingespart werden.“ Vor allem, indem Eisen oder Altglas besser verwertet würden. RAFAEL BINKOWSKI