das wetter:
Chorweiler
Kurt kann singen. Kurt weilt auf einer dampfenden Wiese, und siehe da, er ist nicht allein. Friederike jedoch ist weg. Aber es ist Dörtes Geburtstag, und so sind alle gekommen, alle Freunde von Dörte, und so eben auch Kurt. Zusammen bilden sie einen Chor. Einen Chor, der auf einem Weiler steht, und das tut, was ein Chor üblicherweise tut, nämlich singen. Eins, zwo, gibt der Chorleiter vor – er hatte ursprünglich Samenleiter werden wollen, aber die Stelle wurde anderweitig besetzt. Der Chor setzt ein. Letzte Vögel suchen das Weite. Hamster und Kampfameisen nehmen Reißaus. Reporter in Trenchcoats verhalten sich antizyklisch und setzen sich in weiße Kastenwagen, um an Ort und Stelle zu gelangen. Die Wiese dampft. Dörte steht feierlich am Rande und hört mit Tränen in den Augen, na ja, so halb zu. „I’ve lost that loving feeling“, singt der Chor.
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