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Neue Paketbombe

Nach dem Fund eines explosiven Umschlags in einer Steglitzer Bankfiliale: Polizei vermutet Zusammenhang mit Erpressung des Paketzustellers DHL

Von Natalie Waehlisch (dpa)

Im Zuge der Erpressung des Paketdienstleisters DHL untersucht die Polizei eine dritte gefährliche Postsendung. Spezialisten des Brandenburger Landeskriminalamts werten nach dem Fund eines explosiven Umschlags am Freitag in einer Bankfiliale in Steglitz die Spuren aus – dies kann noch eine Weile dauern. Es gebe keinen neuen Stand, sagte der Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, Torsten Herbst, am Sonntag. Die Ermittler gehen von einem Zusammenhang des Berliner Falls mit den Paketbomben aus, die zuvor in Potsdam und Frankfurt (Oder) gefunden worden waren. Der Paketdienstleister DHL wird um eine Millionensumme in der Digitalwährung Bitcoin erpresst.

Am Freitag war in einer Bankfiliale in Steglitz eine Versandtasche mit einer Zündvorrichtung und vermutlich Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern aufgetaucht. Berlins Polizeisprecher Thomas Neuendorf hatte betont: „Dieser Brief und der Inhalt hätten Menschen verletzen können.“ Die Versandtasche wird am kriminaltechnischen Institut im brandenburgischen Eberswalde untersucht. Polizeisprecher Herbst in Brandenburg betonte am Wochenende: „Wir gehen nach wie vor davon aus, dass es sich um einen regionalen Täter oder um regionale Täter handelt.“

Nach Angaben der Polizei wurde der Umschlag im DIN-A4-Format über die Deutsche Post aufgegeben und durch einen Paketzustelldienst geliefert. Es habe sich aber nicht um DHL gehandelt. Auf die Frage, ob mit der neuen Sendung auch Geld erpresst werden sollte, wollte sich Herbst aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

Eine Paketbombe in Potsdam war im Dezember in der Nähe des Weihnachtsmarkts in einer Apotheke abgegeben worden. Anfang November war zudem eine Paketbombe an einen Online-Händler in Frankfurt (Oder) geschickt worden.

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