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Leb’schnell, werd’alt

Was aus dem Aufbegehren wurde: In Hannover kommen die Chaostage auf die Theaterbühne

Kein gutes Zeichen: Markus Söder in Punk-Kostüm Foto: dpa

Von Alexander Diehl

Ob er „wirklich tot“ sei, fragt jetzt das Hannöversche Staatstheater und meint damit: Punk. Der ist ja gerade 40 geworden, wenn man denn das Jahr 1977 und die da erschienenen Debütalben bestimmter Bands zugrunde legen möchte. Widerlegt hat der Punk mit diesem Jubiläum freilich manche seiner Kernsätze, „live fast, die young“ (Circle Jerks) oder „No future“ (Sex Pistols).

Nun war Punk natürlich immer mehr als nur ein Musikgenre, und gerade in Hannover bildete sich ja diese ganz besondere Form heraus, ihn zu praktizieren: Gelten die Chaostage vielen Beobachtern als bloße Randale unter Alkoholeinfluss, richteten sich die ersten, 1983 schon, ja gegen durchaus Reales: eine „Punkerkartei“ der Polizei sollte weggefegt werden.

Was übrig ist vom Punk und vom Protest, diese Fragen sind der Ausgangspunkt für Ulrike Günthers Recherche, die an diesem Samstag Premiere hat: Die Geschehnisse von 1983 dienen der Regisseurin dazu, spätere und heutige Aufstandsbewegungen zu beleuchten, und den Text liefern unter anderem Interviews mit Menschen, die damals dabei waren.

„Chaostage – Der Ausverkauf geht weiter!“. Premiere: Sa, 9. 12. (ausverkauft), weitere Termine: 19. + 28. 12., 18. 1. 2018, je 20 Uhr, Hannover, Cumberland

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