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Archiv-Artikel

Opelaner verzichten auf Millionen beim Gehalt

AUTOMOBILKONZERN Um Opel zu sanieren, sind die Mitarbeiter zu „schmerzhaften Einschnitten“ bereit

RÜSSELSHEIM ap | Die Opel-Beschäftigten haben sich zu einem weitreichenden Lohnverzicht verpflichtet. Das gilt allerdings nur, wenn der Zulieferer Magna die Mehrheit bei dem Autobauer übernimmt. Der Betriebsrat machte deutlich, dass die Zusage hinfällig ist, falls der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM) den Zuschlag nicht an Magna gibt. Am Dienstagabend wollte in Detroit der GM-Verwaltungsrat beraten.

Wie der Opel-Betriebsrat am Dienstag in Rüsselsheim mitteilte, verzichten die Beschäftigten bis einschließlich 2011 auf Zahlungen von 265 Millionen Euro pro Jahr. Im Gegenzug sollen sie 10 Prozent der Unternehmensanteile erhalten. Gesamtbetriebsratschef Klaus Franz sagte: „Die Einschnitte sind schmerzhaft für uns alle, doch wir sind bereit, Verantwortung zu übernehmen.“ Durch die Übernahme von 10 Prozent der Anteile werde die Opel-Belegschaft erstmals stimmberechtigter Investor, meinte Klaus Franz: „Das ist ein absolutes Novum.“ Sollte GM zustimmen, würde der US-Konzern künftig noch 35 Prozent an Opel halten. Die Anteilsmehrheit von 55 Prozent läge künftig beim Konsortium aus Magna und der russischen Sberbank.

Der Verwaltungsrat des durch ein Insolvenzverfahren geretteten Mutterkonzerns General Motors hatte sich bereits im September grundsätzlich zum Verkauf der Anteilsmehrheit von Opel an Magna und die Sberbank entschlossen. In den vergangenen Wochen waren jedoch bei wichtigen Akteuren Zweifel aufgekommen, ob General Motors immer noch verkaufen oder Opel vielleicht doch in Eigenregie sanieren will.