das wetter: Ob was dran ist?
Seit Roman Singelius Bundeskanzler geworden war, hatte er seine Frau als Familienministerin im Kabinett untergebracht, seinem Cousin einen Posten im Auswärtigen Amt verschafft und seinen Schwippschwager zum Pförtner im Reichstag gemacht. Eine Nichte weilte für ein Jahr als Au-pair im Weißen Haus, und seine Tochter absolvierte ein Praktikum im Vatikan beim Papst persönlich. Sein bester Freund, der eine Zementmischmaschine hatte, durfte ganz Berlin umbauen, und sein Hund bekam millionenschwere EU-Subventionen, obwohl der nur eine Promenadenmischung war. Auch seine alte Mutter durfte jeden Tag zum Bundestagsfriseur, wo sie sich in einer zweistündigen aufwändigen Prozedur stets eine Dauerwelle machen ließ – selbstverständlich umsonst. Nur eines konnte Roman Singelius nicht: sich zum Bundeskanzler machen, und deshalb war alles gar nicht wahr. Bis auf die Sache mit dem Pförtner natürlich – das war er selbst. Dank der Frau Bundeskanzlerin!
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