Amoklauf in Texas: Mehr als zwei Dutzend Tote
Ein Mann hat in einer Kirche 26 Menschen erschossen. Der mutmaßliche Täter wurde tot in seinem Wagen gefunden. Er diente früher bei der US-Luftwaffe.
Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, sprach von der opferreichsten Massenschießerei in der Geschichte des US-Staates. Ein Mann war gegen 11.20 Uhr am Sonntag zur First Baptist Church in der Ortschaft Sutherland Springs gefahren und hatte in dem Gotteshaus das Feuer eröffnet. Beim Verlassen der Kirche sei der mutmaßliche Täter auf einen Anwohner aus der Gegend getroffen, der ihn mit einer Waffe konfrontiert habe, hieß es. Später wurde der Verdächtige tot in seinem Wagen zwischen den Bezirken Wilson County und Guadalupe County gefunden. Die Gemeinde Sutherland Springs gehört zu Wilson County.
Bei den Opfern handelte es sich um Menschen im Alter zwischen fünf und 72 Jahren, wie aus ersten Erkenntnissen des Ministeriums für öffentliche Sicherheit hervorging. Die Polizei erklärte, der Bewaffnete sei komplett in schwarz gekleidet gewesen und habe eine schusssichere Weste getragen.
In einer kurzen Mitteilung gab das Pentagon bekannt, der Tatverdächtige namens Devin K. sei früher bei der Air Force gewesen. Ein Militärgericht habe ihn 2012 nach tätlichen Angriffen auf seine Frau und ihr gemeinsames Kind zu zwölf Monaten Haft verurteilt. Zwei Jahre später sei er aus der Armee entlassen worden. Bis dahin habe er in New Mexico auf einem Luftwaffenstützpunkt gearbeitet.
Motiv noch unbekannt
Die texanischen Behörden erklärten, bei dem mutmaßlichen Täter habe es sich um einen weißen Mann im Alter zwischen 20 und 30 Jahren gehandelt. Zum möglichen Motiv gaben sie nichts bekannt. Acht Verletzte wurden per Hubschrauber zu einem Militärkrankenhaus gebracht. In einem anderen Krankenhaus wenige Kilometer entfernt vom Tatort wurden offenbar weniger als zwölf Personen behandelt.
Unter den Toten befindet sich nach Angaben der Frau des Pastors der Kirche auch die 14-jährige Tochter des Paares. In einer Nachricht schrieb sie an die Nachrichtenagentur AP, sie habe ihre Tochter und „viele Freunde“ verloren. Sie und ihr Mann seien zur Tatzeit nicht in der Stadt gewesen.
Am Sonntagabend versammelten sich mehr als 100 Menschen in der Nähe des Tatorts, um der Toten zu gedenken. Unter ihnen war auch der texanische Gouverneur. Viele Menschen weinten, umarmten sich und zündeten Kerzen an.
US-Präsident Donald Trump ordnete die Flaggen auf halbmast an. In Tokio sagte er im Zuge seiner Asienreise, der Vorfall sei eine „Tat des Bösen“ gewesen. In dunklen Zeiten wie diesen machten die Amerikaner das, was sie am besten könnten – sie kämen nun zusammen und würden jenen helfen, die leiden.
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