produkttest: Etruskerkunst aus Hasenkotfimo
Eine Plastik ist keine Skulptur. Eine Plastik entsteht, indem man etwas hinzugibt, eine Skulptur, indem man etwas wegnimmt. Unsere Plastik soll aus Fimo sein, dunkelgrün und funkelnd ist es. Das Ziel des „Ombra della Sera“-Sets aus der Be-an-Artist-Serie (von formfalt.com): eine Statue nachbilden, die schon die Etrusker kannten. Einen großen, sehr hageren Mann, sein „Po ist viel zu tief und er hat eine Beckenfehlstellung“, sagt A., die Yoga kann und von so was Ahnung hat.
Unser Handwerkszeug: ein Sockel, aus ihm steigt ein Metallstab empor, der sich auf halber Höhe zweiteilt, wie eine Stimmgabel. Erst muss man das Fimo zu kleinen Kügelchen formen – „sieht aus wie Hasenkot“, sagt A. – und sie am Metall auftragen. Wie viel genau, das steht nicht in der erbärmlich kargen Anleitung. Danach soll man mit einem Holzspatel den Mann in Form bringen. Das ist ein wenig zäh, jedenfalls, wenn es gut werden soll.
„Das ist die dümmste Beschäftigung, die ich mir vorstellen kann“, sagt A. nach kurzer Zeit. Ich mache weiter, verstehe so langsam den Sinn des Metallstabs, reiße die Hälfte ab, mache es von vorn, bin im Tunnel. Es wird nie perfekt, nie so gut, wie die Figur auf der Verpackung. Als wolle man wie ein Model aussehen. Gemein! Irgendwann gebe ich auf, will aber unbedingt bald weitermachen. A. hat unterdessen eine Katze geknetet, ohne Vorlage. Sie sieht viel lustiger aus. Michael Brake
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