Nach der Pleite von Air Berlin: Lufthansa will große Teile kaufen
Die Gläubiger von Air Berlin verhandeln mit der Lufthansa, die große Teile der Fluglinie übernehmen möchte. Andere Interessenten sind Easyjet und Condor.
Wie nach Sitzungen der Gläubigerausschüsse am Donnerstag zu erfahren war, hat die Lufthansa große Chancen auf eine Übernahme weiter Teile der Air Berlin. Die Gläubiger verhandeln exklusiv mit dem deutschen Marktführer über einen Verkauf der Air-Berlin-Tochter Niki und weiterer Teile. Unklar war zunächst noch, welche weiteren Teile zur Debatte stehen. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr hatte jüngst angekündigt, er wolle die 38 bereits angemieteten Mittelstrecken-Maschinen und 20 bis 40 weitere Flugzeuge von Air Berlin kaufen. Kommt es so, übernähme Lufthansa etwa die Hälfte der Flotte.
Kleinere Teile könnten dem Vernehmen nach an die britische Gesellschaft Easyjet gehen, wahrscheinlich komme auch die Thomas-Cook-Tochter Condor noch ins Spiel. Die Verhandlungen sollen demnach noch bis zum 12. Oktober dauern.
Die verlustreiche Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem der Großaktionär Etihad weitere finanzielle Unterstützung ausgeschlossen hatte. Ein Bundeskredit über 150 Millionen Euro soll den Betrieb der Air Berlin bis Ende November gewährleisten.
Air Berlin hat insgesamt mehr als 8000 Beschäftigte und 144 Flugzeuge. 38 davon samt Besatzungen hat Eurowings schon geleast, die Lufthansa-Billigtochter wirbt bereits neues Personal an. Zeitversetzt läuft der Verkauf der Air-Berlin-Techniksparte mit 850 Beschäftigten in Berlin und Düsseldorf. Air Berlin sammelt noch bis zum 6. Oktober Angebote.
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