piwik no script img

Religion und Reizwäsche

Streit Polizei ermittelt Verdächtige, die in einer Neuköllner Boutique handgreiflich wurde

Die Polizei kann im Falle der Prügelattacke in einer Boutique unter anderem für islamische Bekleidung an der Sonnenallee einen Fahndungserfolg vermelden. Die Ermittlungen brachten die Beamten auf die Spur einer 28-Jährigen, die am Donnerstagnachmittag zur Vernehmung vorgeladen war.

Die Verdächtige soll am 26. August zwei Mal ein Modegeschäft an der Sonnenallee betreten haben, weil dessen Schaufenstergestaltung ihr Missfallen erregt hatte. Dies zeigte zwischen zwei Schaufensterpuppen in arabischen Kleidern eine weitere in schwarzer Netz- und Latex-Reizwäsche mit Handschellen. Bei ihrem ersten Besuch in dem Geschäft pöbelte die mit Gesichtsschleier und Kopftuch verhüllte Frau die Verkäuferin der Boutique nach deren Angaben an, weil die Auslage ihrer Ansicht nach gegen islamische Gebote verstieß. Beim zweiten Besuch wurde sie handgreiflich. Dabei soll sich nach Angaben der Verkäuferin der Schleier der Angreiferin gelöst und zwei Tattoos am Hals zum Vorschein gebracht haben.

Laut Polizeipressestelle handelt es sich bei der zum Islam konvertierten Deutsch-Polin nicht um eine „Fundamentalistin im klassischen Sinn“. Sie sei jedoch „auffällig im Verhalten“. Ihr droht nun ein Strafverfahren wegen Hausfriedensbruch, Beleidigung und Körperverletzung. (akw)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen