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Der Clown

Wie machen Sie das?

Alexander Stemer, 31, hat jahrelang als Unternehmensberater gearbeitet, bevor er zum „ZauberClown Lucky“ wurde. Heute hat er in Wien eine eigene Agentur und bildet Clowns aus.

taz.am wochenende: Herr Stemer, als Clown müssen Sie auf Knopfdruck lustig sein. Wie machen Sie das?

Alexander Stemer: Wenn ich das Publikum vor mir sehe, ist das kein Problem. Keiner geht in eine Clown-Show, der nicht belustigt werden will. Diese Erwartungshaltung macht es für mich leichter. Ich kann dann alles andere ausblenden.

Und wenn Sie mal schlecht gelaunt sind?

Das kommt natürlich auch vor. Aber das merke ich eher vor der Show. Auf der Bühne schlüpfe ich in die Rolle mit anderer Stimme und Kostüm. In der Welt von Clown Lucky gibt es keine Traurigkeit. Das halte ich mir immer vor Augen.

Wann wird es auch für Sie schwer?

Wenn ich krank bin. Als Clown kann ich nicht einfach absagen, sonst gibt es hundert traurige Kinder.

Was machen Sie dann?

Trotzdem auftreten. Einmal musste ich wegen starkem Fieber eine Pause einlegen und lag hinter der Bühne erschöpft auf dem Boden. Aber dann ging es weiter und das Publikum hat zum Glück nichts gemerkt.

Wie wichtig ist das Kostüm?

Das ist ein essentieller Bestandteil für das Publikum, aber auch für mich. Ein Clown ohne Kostüm funktioniert nicht. Die Leute merken gleich: Das ist keine normale Person. Und mir hilft schon alleine die rote Nase, die ich die ganze Zeit bewusst wahrnehme. Sie erinnert mich konstant an meine Rolle.

Was bringt das Publikum wirklich immer zum Lachen?

Tollpatschigkeit! Es reicht schon, wenn ich als Clown über irgendetwas stolpere. Oder wenn ein Gast auf die Bühne kommt, sich vorstellt und ich sofort den Namen wieder vergesse. Diese Dusseligkeit kennt jeder aus dem Alltag und dem Clown passiert es halt ständig.

Interview Robin Köhler

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