: Überweisung per Handy
Kenia Eine NGO führt ein Experiment in 200 Dörfern durch
Die Nichtregierungsorganisation „Give Directly“ führt derzeit in Kenia ein großes Experiment zum Grundeinkommen durch. In 40 Dörfern soll jeder Erwachsene zwölf Jahre lang ein Einkommen von ungefähr 22 US-Dollar im Monat bekommen. In 80 Dörfern wird dieselbe monatliche Summe pro Kopf ausgezahlt, aber nur über zwei Jahre. In 80 weiteren Dörfern gibt es Einmalzahlung von ungefähr 530 US-Dollar pro Kopf.
In Kenia ist das genug, um die Grundversorgung sicherzustellen. Der Geldtransfer erfolgt über M-Pesa, ein kenianisches System zum bargeldlosen Bezahlen, für das man ein Handy, aber kein Konto braucht. Insgesamt geht Geld an 26.000 Menschen, die Auswahl der Dörfer erfolgt zufällig. Um zu erfahren, was die Empfänger mit dem Geld machen, beschäftigt Give-Directly-MitarbeiterInnen in Nairobi, die per Telefon mit den Dorfbewohnern in Kontakt treten.
Give Directly wurde von Paul Niehaus, Michael Faye, Rohit Wanchoo und Jeremy Shapiro gegründet, die damals am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und an der Harvard University Entwicklungs-Ökonomie studierten. Ihre Idee war, einen direkten Transfer von Geld an Arme zu organisieren. 2009 begannen sie mit den ersten Versuchen, ab 2011 warben sie öffentlich Gelder ein. Zu den Spendern sollen unter anderem Google und Facebook gehören, die Organisation sitzt in New York.
Die ersten Erfahrungen zeigen, dass die Unterstützten ihr Geld vor allem in Investitionen anlegen. Die Zahl der Sparklubs in den Dörfern sei gestiegen, die Zahl der Essensdiebstähle zurückgegangen, berichtet das Online-Magazin „Percpective Daily“ in einer Reportage. Gesicherte Ergebnisse gibt es aber erst, wenn das Experiment ausgelaufen ist. Philipp Steffens
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