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Gegen den Wind

Messe In Husum präsentiert sich die Windenergiebranche und kritisiert die Politik

Armdicke Gewindeschrauben mit kindskopfgroßen Muttern und miniaturisierte Messtechnik, die über Hightech-Sensoren automatisch den Zustand von Windkraftanlagen überwacht: Auf der viertägigen Messe Husum Wind protzt die Windenergiebranche mit neuester Technik. 650 Aussteller sind vertreten und geben sich selbstbewusst.

„Auf dieser Messe zeigen wir die Innovationskraft der Branche“, sagte Hermann Albers vom Bundesverband Windenergie. Gleichzeitig kritisierte er die Energiepolitik der Bundesregierung. „Wir müssen die Ressourcen weiter ausbauen, damit es uns im Bereich Wärme, Strom und Mobilität gelingt, die Energiewende glaubwürdig zu halten“, sagte er bei der Eröffnung der Messe am Dienstag. Die Energiepolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sei nicht glaubwürdig. „Wir sind keine Branche, die Subventionen will: Wir wollen einen modernen Marktmechanismus“, sagte Albers.

Nach Einschätzung des Bundesverbandes Windenergie sieht es für die Branche in Deutschland nicht gut aus. Mit Kurzarbeit und Stellenabbau reagieren Unternehmen auf die rückläufige Nachfrage und die veränderten Marktbedingungen. Grund sei laut Bundesverband Windenergie das neue Ausschreibungsverfahren, mit der die Bundespolitik die Branche seit 2017 im Wettbewerb gegeneinander antreten lässt. Für kleinere Unternehmen sei das „existenzgefährdend“, fürchtet der Bundesverband, der Markt schrumpfe dramatisch. (dpa/taz)

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