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Ultras in Bahn-Klamotten

Graffiti Niedersächsisches Justizministerium verrät jetzt Details zu Razzien bei Fans von Hannover 96

Neun Hausdurchsuchungen wegen Sachbeschädigungen: Dieses Vorgehen der Bundespolizei gegen Fußballfans von Hannover 96 im Juni wurde von Fanvertretern scharf kritisiert. Nun gab das niedersächsische Justizministerium im Innenausschuss Details zu den Verfahren bekannt.

Insgesamt habe die Bundespolizei gegen 15 mutmaßliche Anhänger von Ultra-Gruppierungen wie den Rising Boys Hannover (RBH) ermittelt und schließlich die Wohnungen von neun Fans durchsucht. Diese Fans sollen Züge besprüht haben. Die Schadenssumme belaufe sich auf rund 70.000 Euro, sagte der Vertreter des Justizministeriums. Bei den Razzien seien „Graffiti-Utensilien und Kleidungsstücke der Deutschen Bahn“ gefunden worden.

Fananwalt Andreas Hüttl hatte die Razzien als „reine PR-Show“ kritisiert und für seine sieben Mandanten Beschwerde eingelegt. Noch ist nicht darüber entschieden.

Obwohl es sich nur um den Vorwurf der Sachbeschädigung handelt, hat der Ministeriumsvertreter „keinerlei Bedenken mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit“ der Durchsuchungen.

Auf Nachfrage des FDP-Abgeordneten Jan-Christoph Oetjen räumte er jedoch ein, dass es zu einem Fehler gekommen sei. Denn von Beginn an waren Medien bei den Razzien vor Ort. Es sei „selbstverständlich Pflicht“, solche Durchsuchungen geheim zu halten.

Wann Anklage gegen die Fans erhoben wird, ist unklar. Die Ermittlungen sollen noch „einige Monate“ dauern. rea

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