: Oppositionspolitiker wollen bei Regionalwahl antreten
David Smolansky, der Bürgermeister einer Gemeinde der Hauptstadt Caracas, müsse sein Amt niederlegen und werde inhaftiert, so der Oberste Gerichtshof. Er habe sich einer Anordnung widersetzt, die Antiregierungsproteste in seinem Bezirk zu unterbinden, hieß es. Smolansky ist der fünfte oppositionelle Bürgermeister in etwas mehr als zwei Wochen, dessen Absetzung und Inhaftierung verfügt wurde.
Das Gericht verurteilte Smolansky zu 15 Monaten im Gefängnis. Wo er sich aufhielt, war nicht bekannt. Er ist einer der bekannteren Köpfe der Opposition: Im April warf er der sozialistischen Regierung von Präsident Nicolás Maduro vor, Chemiewaffen gegen Demonstranten eingesetzt zu haben. Anlass war damals der Einsatz eines bis dato noch nicht gesehenen roten Gases durch Sicherheitskräfte gegen Protestierende. Maduro wies das zurück und kündigte Ermittlungen „mit eiserner Hand“ gegen Smolansky an.
Das Oppositionsbündnis, das bei der Regionalwahl im Dezember antreten will, erklärte indes am Mittwoch, mit der Kandidatur verhindern zu wollen, dass sich Maduros Macht weiter verdichte. Ihr Vorhaben steht im Gegensatz zu anderen Oppositionspolitikern, die bei der Wahl ohnehin fest von Betrug ausgehen und deshalb nicht antreten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen