piwik no script img

„Keine akute Gesundheits- gefahr“

Die drei Fragezeichen

Bernhard Burdick,56 Jahre, ist Leiter der Abteilung Lebens­mittel und Ernährung bei der Verbraucher­zentrale Nordrhein-Westfalen.

WAS?Wegen des Skandals um das Insektizid Fipronil nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Ab sofort dürften nur noch Eier an Aldi geliefert werden, die im Labor negativ auf das Gift getestet wurden, teilten die Discounter am Freitag mit.

1taz.am wochenende: Herr Burdick, sollten wir jetzt aufs Frühstücksei ­verzichten?

Bernhard Burdick: Wenn man ganz vorsichtig sein will, dann ja. Vor allem bei empfindlichen Kindern sollte man aufpassen. Eine akute Gesundheitsgefahr geht von dem Gift, das jetzt in Eiern aufgetaucht ist, nach derzeitigem Wissen aber nicht für den Menschen aus.

2 Wie groß ist die Giftmenge, mit der die betroffenen Hühnerställe desinfiziert wurden?

Die Dosen, die bisher bei in Deutschland verkauften Eiern gemessen wurden, sind sehr gering. Das heißt: Ein 65 Kilogramm schwerer Erwachsener könnte bei den Belastungen, die hier nachgewiesen wurden, sieben betroffene Eier an einem Tag essen, ohne seine Gesundheit zu gefährden. Ein Kind, das rund 16 Kilogramm wiegt, dürfte 1,7 Eier zu sich nehmen.

3 Woran erkenne ich, ob die Eier in meinem Kühlschrank belastet sind?

An den Eiercodes, den Ziffern und Buchstaben, die auf jedes Ei gedruckt werden. Das Bundesamt für Verbraucherschutz listet die Codes der betroffenen Chargen unter lebensmittelwarnung.de auf. Es kommen laufend neue Codes dazu, der Eierskandal wird wie jeder andere Lebensmittelskandal, der durch einen Zufallsfund zutage tritt, von Stunde zu Stunde größer. Übrigens sind auch Bioeier nicht automatisch ausgenommen.

Interview Hanna Gersmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen