: Verdächtiger niedergeschossen
Spanien Nach Medienberichten handelt es sich um Attentäter von Barcelona
Spanische Medien berichteten, bei dem Mann handle es sich um den 22-jährigen Hauptverdächtigen des Anschlags, den Marokkaner Younes Abouyaaquoub. Bis Redaktionsschluss gab es dafür allerdings keine Bestätigung.
Die Polizei hatte zuvor die Bevölkerung um Hilfe gebeten und mit Fahndungsbildern auf Twitter nach dem flüchtigen Abouyaaquoub gesucht. Er werde inzwischen „in allen europäischen Ländern gesucht“, sagte der katalanische Innenminister Joaquim Forn am Montagmorgen.
Abouyaaquoub ist nach Erkenntnissen der Behörden jener Mann, der am Donnerstag auf der Touristenmeile Las Ramblas mit einem Lieferwagen gezielt Passanten überfuhr und dabei mindestens 13 Menschen tötete. Wenige Stunden danach wurde in dem Küstenort Cambrils rund 100 Kilometer südlich eine Frau von mutmaßlichen Terroristen überfahren; die fünf Männer wurden von der Polizei erschossen.
Auf der Flucht habe Abouyaaquoub schließlich auf dem Unigelände in Barcelona einen 34-jährigen Spanier erstochen, um an dessen Wagen zu gelangen. Das Auto, ein Ford Focus, mit der Leiche des Besitzers auf dem Rücksitz, wurde später im Vorort Sant Just Desvern gefunden.
Wie spanische Zeitungen unter Berufung auf die Sicherheitsbehörden meldeten, soll Abouyaaquoub nach seiner Terrorfahrt eine Sonnenbrille aufgesetzt haben und zu Fuß durch die Markthallen des Mercat de la Boqueria entkommen sein.
Abouyaaquoub sei allein auf der Flucht, sagte der katalanische Polizeichef Josep Lluís Trapero. Der Marokkaner sei nach den vorliegenden Erkenntnissen der einzige Insasse des Terrorfahrzeugs gewesen, so Minister Forn. Am Montag durchsuchte die katalanische Polizei erneut mehrere Häuser und Wohnungen in Ripoll rund 25 Kilometer nördlich von Barcelona.
Aus Ripoll stammten Abouyaaquoub und auch der Imam Abdelbaki Es Satty. Der Geistliche wird verdächtigt, Kopf der 12-köpfigen Terrorzelle gewesen zu sein, die hinter dem Anschlag von Barcelona und der Attacke in Cambrils stand.
Der Imam aus Marokko kam möglicherweise bei einer Explosion in einem Haus in Alcanar ums Leben, wo die Gruppe 120 Gasflaschen hortete. Vielleicht ist er aber auch untergetaucht.
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