: Schmerzhafter Abschied
Leichtathletik-WM Dem Ausnahmesprinter Usain Bolt bleibt der große Auftritt versagt. In seinem letzten Rennen muss er verletzungsbedingt aufgeben
„Die letzten drei Wochen sind hart für ihn gewesen. Wir hoffen das Beste für ihn“, betonte Jones. Bolt hatte wegen der Verletzung etwa nach der Hälfte seiner Distanz abstoppen und aufgeben müssen. Seine Teamkollegen Omar McLeod, Julian Forte und Yohan Blake trösteten den Pechvogel noch im Stadion. „So etwas passiert einfach“, sagte McLeod. „Usains Bolts Name wird für immer weiterleben.“
Sein Dauerrivale, Justin Gatlin, der Bolt über 100 Meter geschlagen hatte, vermutet das kühle Wetter als Grund für Bolts Verletzung. „Wir haben unsere Sachen wohl ein bisschen zu früh ausgezogen. Es ist etwas kühl hier, und ich glaube, daher kam der Krampf“, meinte der Amerikaner, der mit dem US-Quartett hinter den Briten Silber gewann. „Er ist praktisch hier kalt rausgegangen.“
Als um 22.03 Uhr Ortszeit alles aus und vorbei war, lag die Lichtgestalt der Leichtathletik am Boden – eine seltene Szene. Der überragende Sprinter der vergangenen zehn Jahre hat elf WM-Titel und acht olympische Goldmedaillen gewonnen, fünf Weltrekorde aufgestellt und unzählige Rennen gewonnen. Mit seinen Erfolgen verschaffte der schnellste Mann der Welt seiner olympischen Sportart enorme Anziehungskraft. Seine berühmte Bogenschütze-Siegerpose wurde zum Markenzeichen, das inzwischen Millionen Menschen kennen.
Schon am Vormittag hatten die Zuschauer Bolt immer wieder mit Standing Ovations gefeiert. „Die Energie in diesem Stadion ist wirklich außergewöhnlich“, sagte Bolt nach dem Staffelvorlauf. Der Abschied von seinen Fans werde ihm schwerfallen. Ein bisschen Wehmut ist dann sicher dabei, aber Bolt meinte: „Ich bin happy. Ich bin gesegnet.“
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