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Terroranschlag mit Auto auf Spezialeinheit bei Paris

FrankreichTäter nach intensiver Fahndung gefasst. Sechs Personen verletzt, zwei von ihnen schwer

Die Tat geschah vor der Zentrale der französischen Antiterrorpolizei DGSI

PARIS taz | Einmal mehr hat es ein mutmaßlicher Terrorist auf französische Armeeangehörige abgesehen. Am Mittwochvormittag um 8 Uhr raste ein Unbekannter in Levallois-Perret im Nordwesten von Paris mit einem Auto vorsätzlich in eine Gruppe von sechs Soldaten. Diese sollten dort, ganz in der Nähe ihrer Unterkunft, ihr Fahrzeug besteigen, um im Rahmen der Antiterrormaßnahmen mit einer Patrouille zu beginnen. Die Soldaten wurden verletzt, zwei von ihnen mit mehrfachen Frakturen schwer. Laut Innenministerium besteht aber für keinen der Verletzten eine akute Lebensgefahr.

Der flüchtige Angreifer wur­de wenige Stunden später auf der Autobahn 16 festgenommen, die von Paris nach Nordfrankreich führt. Dies wurde aus Justizkreisen bestätigt. Der Sender Franceinfo berichtete ergänzend, der Verdächtige sei bei der Festnahme verletzt worden.

Die angegriffenen Soldaten gehören zum 35. Infanterieregiment, das normalerweise in Belfort stationiert ist. Sie waren ganz offensichtlich zu überrascht, um sich mit ihren Schusswaffen wehren zu können. Laut Bürgermeister Patrick Balkany soll dank der Videoaufnahmen deutlich zu sehen sein, dass ein dunkler BMW für den Angriff verwendet wurde und dass der Fahrer allein im Fahrzeug saß. Balkany glaubt zu wissen, dass dieses Auto zuvor ganz in der Nähe geparkt gewesen sei, um so für diese Attacke zur Verfügung zu stehen.

Die Pariser Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung wegen Mordversuchs gegen Ordnungshüter aus terroristischen Motiven eingeleitet. Von Beginn an stand fest, dass nicht ein Unfall, sondern eine vorsätzliche und geplante Tat vorlag. Der Tatort an der Place de Verdun von Levallois-Perret ist nur ein paar Schritte von der Zen­tra­le der französischen Antiterrorpolizei DGSI entfernt.

Seit Monaten sind im Antiterroreinsatz patrouillierende Soldaten und Polizisten in Frankreich mehrfach von mutmaßlichen Terroristen attackiert worden. Die Mitglieder oder Sympathisanten der Terrororganisation IS wollen so den Krieg aus Syrien und Irak, wo ihr „Kalifat“ ins Wanken geraten ist, nach Frankreich tragen und dort gegen die Ordnungskräfte eine zweite Front eröffnen. Beim unterirdischen Zugang zum Louvre-Museum hatte sich im Februar ein mutmaßlicher Terrorist mit Macheten auf Militärs gestürzt, die den Angreifer niederschossen. Im März war ein anderer, der versucht hatte, einer Militärangehörigen die Waffe zu entreißen, ebenfalls getötet worden. Rudolf Balmer

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