Schleunig bei der Suche

Öffentlicher Dienst Senat will neue Wege beschreiten, um Personal zu finden

Vor dem Hintergrund wachsenden Personalbedarfs im Landesdienst will der Berliner Senat die Verfahren zur Einstellung neuer Mitarbeiter deutlich beschleunigen. „Berlin ist zu langsam in Einstellungsverfahren“, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD). „Da liegt eines der Hauptprobleme, wenn nicht das Hauptproblem bei der Personalgewinnung.“ Ziel sei es daher, die Verfahrensdauer von derzeit etwa sechs bis acht Monaten auf drei bis vier Monate zu halbieren.

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin sei das sogenannte E-Recruiting. Die Idee: Da diverse Beteiligte in verschiedenen Verwaltungsbereichen in einem mehrstufigen Verfahren Bewerbungsunterlagen sichten und bewerten, werden diese elektronisch gespeichert, weitergeleitet und bearbeitet. Dies beschleunige die Abläufe gerade bei der Ausschreibung einer größeren Anzahl von Stellen, erklärte Kollatz-Ahnen. 2016 habe die Einführung des E-Recruiting begonnen, inzwischen praktiziere es die Hälfte der Verwaltungen. Der Rest solle nun rasch folgen.

„Als nächste Stufe werden wir in allen größeren Behörden zentrale Einstellungsbüros schaffen“, kündigte der Senator an. Bis Ende des Jahres solle das umgesetzt sein, etwa in den Senatsverwaltungen. „Wir streben in dem Zusammenhang zudem mehr gemeinsame Stellenausschreibungen über verschiedene Verwaltungen hinweg an, auch gemeinsam mit den Bezirken.“ Davon verspreche sich der Senat auch eine stärkere Wahrnehmung der Ausschreibungen.

Wachsende Stadt

Nach Berechnungen des Senats sind im öffentlichen Dienst des Landes jährlich 6.000 Neueinstellungen nötig, um ausscheidende Mitarbeiter ersetzen sowie den Mehrbedarf an Personal, der mit der wachsenden Stadt zusammenhängt, befriedigen zu können.

Kollatz-Ahnen erinnerte daran, dass Berlin nicht zuletzt mit der Privatwirtschaft um die besten Bewerber konkurriere. „Da ist es wichtig, das wir zügig sagen können, ob wir Leute einstellen oder nicht.“ Klar sei, dass das Land nicht in einen Bezahlwettbewerb eintreten könne, auch in Zukunft nicht. Dennoch seien Stellen im Landesdienst durchaus attraktiv. (dpa)