: Chance für Karstadt
INSOLVENZ Sanierung kommt besser voran als erwartet, Verkauf noch in diesem Jahr möglich
ESSEN rtr | Der Verkauf der Warenhäuser von Karstadt kann wohl noch in diesem Jahr anlaufen. Nach der Einigung mit den Arbeitnehmern seien auch die Gespräche mit den Vermietern weit fortgeschritten, sagte eine mit dem Verfahren vertraute Person am Montag. Die meisten Karstadt-Immobilien hatte der ehemalige Arcandor- Chef Thomas Middelhoff an das Highstreet-Konsortium verkauft, dem vor allem Fonds von Goldman Sachs und der Deutschen Bank angehören. Ein konkretes Sanierungskonzept kann Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg den Karstadt-Gläubigern am heutigen Dienstag aber offenbar noch nicht vorlegen. Auf der Gläubigerversammlung in Essen will er nur einen Bericht über den aktuellen Stand des Verfahrens geben. Auf dieser Basis will Görg sich die Zustimmung der Gläubiger holen, das Insolvenzplanverfahren zur Sanierung von Karstadt voranzutreiben. Denn diese kommt offenbar besser voran als erwartet.
Einem Bericht des Handelsblatts zufolge soll Görg schwarze Zahlen präsentieren können. Im letzten ordentlichen Geschäftsjahr 2007/08 hatte Karstadt noch über 270 Millionen Euro Verlust gemacht. Görg will die Filialen möglichst im Paket abstoßen. Mögliche Käufer sind noch nicht bekannt, der Rivale Metro hat für einzelne Häuser Interesse gezeigt. Von den 126 Waren- und Sporthäusern stehen bis zu 17 auf der Kippe, 109 will Görg bis zum Verkauf fortführen.